Seite an Seite im Pflegeberuf
Gemeinsam in die Ausbildung
Benitta und Leticia Marquis Carrington arbeiten seit neun Jahren im Klinikum Kassel. 2014 haben sie die Ausbildung zu Gesundheits- und Krankenpflegerinnen im gleichen Ausbildungskurs angefangen. Zuvor waren die Kasselerinnen auf dieselben Schulen gegangen und hatten Fachabitur absolviert. Schon in der Schulzeit schnupperten sie durch ein Jahrespraktikum in die Krankenpflege des Klinikums hinein. „Ich war auf der C102“, sagt Leticia. „Und ich auf der C101“, ergänzt Benitta.
Karriere in der Pflege
Heute machen die 27-jährigen Schwestern auf unterschiedlichen Stationen Karriere. Leticia Marquis Carrington ist der C102 treu geblieben. Inzwischen studiert sie Pflegemanagement und wird zum 1. Januar 2024 die stellvertretende Leitung der Station übernehmen, auf der unfallchirurgische Patient*innen versorgt werden. Auch ihre Schwester Benitta hat eine Leitungsfunktion. Sie arbeitet auf der D91 mit neurologischen und neurochirurgischen Patient*innen und ist als Pflegepädagogische Leitung unter anderem für die Anleitung der Auszubildenden und die Einarbeitung neuer Kolleg*innen verantwortlich. Die Zwillinge sehen die Leitungsfunktion als Chance:
Wir versuchen, etwas zu verändern, indem wir uns zum Beispiel fragen, wie man in den Rahmenbedingungen Freude an der Arbeit schaffen kann? Oder was man an den Strukturen ändern kann, um etwas zu verbessern.
Wann gelingt Ihre Arbeit gut?
Beide Leitungskräfte sehen den Teamgeist als wichtigen Faktor für gelungene Arbeit auf ihren Stationen an. „Wir haben in der Unfallchirurgie zum Beispiel Kriegsverletzte aus der Ukraine versorgt. In dieser Situation war es wichtig, dass wir uns als Team der neuen Situation gestellt haben – und das auch interdisziplinär zusammen mit unseren Ärzt*innen. Wenn man sich auf jede*n einzelne*n verlassen kann, findet man gemeinsam Lösungen“, sagt Leticia Marquis Carrington. Häufig erhalte ihr Team auch Unterstützung von anderen Fachkräften aus dem Klinikum, wie zum Beispiel den Wundmanager*innen oder Ernährungsberater*innen.
Gespräche sind wichtig
Im Pflegedienst eines Maximalversorgers hat man viel Kontakt mit Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Dieser Herausforderung müssen sich alle jungen Pflegekräfte stellen. „Man muss schnell erwachsen werden in diesem Job“, sagt Benitta Marquis Carrington. Auf ihrer Station werden zum Beispiel Patient*innen mit bösartigen Hirntumoren behandelt. „Es gibt auch Gelegenheit für längere Gespräche mit diesen Patient*innen – zum Beispiel im Nachtdienst“, berichtet sie und erzählt, dass dann auch ihr Rat zu Zukunftsplänen oder bevorstehenden Gesprächen mit der Familie eingeholt werde.
Wenn sie ihren Patient*innen sowohl professionell als auch menschlich weiterhelfen konnten, ist das ein gutes Arbeitsergebnis für die beiden Schwestern. Kommt außerdem ein ehrliches und persönlich ausgesprochenes Dankeschön von diesen Patient*innen, hat dies einen hohen Wert für Benitta und Leticia Marquis Carrington.