"Auf manche Zimmer freue ich mich richtig"
Silvia Grohmann ist gelernte Bäckereifachverkäuferin und hat in der Vergangenheit viel im Service gearbeitet. Doch dieser Tätigkeit wollte sie vor einigen Jahren nicht mehr nachgehen und fand eine neue Aufgabe im Klinikum Kassel. Seit August 2016 arbeitet sie für die Servicegesellschaft ökomed als Hausgehilfin. Zunächst war sie als Springerin für die Reinigung verschiedener Stationen zuständig, dann lange auf der Komfortstation.
Zuletzt wagte sie den Sprung in die Führungsverantwortung und wurde Vorarbeiterin. „Die Aufgabe musste ich aber wieder abgeben, weil es zusammen mit meinen Verpflichtungen zu Hause zu viel wurde“, sagt die 53-Jährige. Sie entschied sich daher für die Arbeit auf der C71, wo sie nun seit Oktober tätig ist. „Die Flexibilität ist auf jeden Fall ein Vorteil der Arbeit hier“, sagt Silvia Grohmann.
"Ich spreche morgens mit dem Team, wer entlassen wird, sodass sie das Zimmer schnell für den nächsten verfügbar haben und ich Arbeiten nicht doppelt machen muss.“
Kommunikation mit dem Team ist wichtig
Nach sieben Jahren im Reinigungsdienst des Klinikums weiß sie, sie macht ihre Arbeit am besten, wenn sie sich gut mit dem Stationsteam abstimmt. „Ich spreche morgens mit dem Team, wer entlassen wird, sodass sie das Zimmer schnell für den nächsten verfügbar haben und ich Arbeiten nicht doppelt machen muss“, sagt sie.
Dann beginnt sie strukturiert ihre Tätigkeiten auf der Station: Nebenräume und die 16 Patientenzimmer sowie Badezimmer reinigen, Betten beziehen und Müll entsorgen. Isolierzimmer werden dabei nach besonderen Auflagen gereinigt. „Wir haben genaue Vorgaben, was, wie in welchem Rhythmus zu reinigen ist“, erklärt Silvia Grohmann.
Die Endreinigung muss manchmal auch schnell oder spontan eingeschoben werden, wenn der Platz ungeplant frei geworden ist und der nächste Patient bereits wartet.
Die Menschen zu nehmen wissen
„Nach einer Weile bekommt man den Blick für die Patient*innen“, sagt die Reinigungskraft. Diese persönlichen Begegnungen zeichnen für Silvia Grohmann ihre Tätigkeit aus: „Ich hatte einmal eine Patientin, die mich mit ihrer schweren Erkrankung an meine eigene Mutter erinnert hat. An die Gespräche mit ihr kann ich mich gut erinnern“, erzählt sie.
Mit ihren Kolleginnen trifft sich Silvia Grohmann häufig zur Frühstückspause, im Sommer auch an der frischen Luft. Wenn jemand ausfällt, hilft man sich gegenseitig und arbeitet dann auch miteinander, um alle Aufgaben zu erledigen. Außerdem gibt es immer wieder Zimmer, die Silvia Grohmann besonders gerne betritt: „Es gibt richtig nette Patient*innen, die sich besonders freuen, wenn ich ins Zimmer komme, weil sie keine Angehörigen haben“, sagt sie.