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"Ich habe es geschafft und möchte etwas zurückgeben."

Renate Söhnchen muss man wegen ihrer offenen und positiven Art sofort ins Herz schließen. Die ehemalige Verkäuferin in der Kaufhalle und spätere Mitarbeiterin im Regierungspräsidium hat selbst eine bewegende Krankengeschichte hinter sich und engagiert sich - vielleicht gerade deshalb - bei den "Grünen Damen und Herren" im Klinikum Kassel.

Liebe Frau Söhnchen, wie kamen Sie zum Ehrenamt bei den "Grünen Damen und Herren" am Klinikum Kassel? 

Durch eine Krebserkrankung war das reguläre Berufsleben für mich mit Anfang 50 vorbei. "Das kann es doch noch nicht gewesen sein.", dachte ich mir. Da meine Erkrankung für mich positiv ausgegangen war, wollte ich etwas zurückgeben - so bin ich zu den "Grünen Damen und Herren" gekommen. 

Was gehört als "Grüne Dame" zu Ihren Aufgaben? 

Einmal in der Woche komme ich ins Klinikum - seit fast 15 Jahren. Ich bin dabei jedes Mal auf verschiedenen Stationen, auf denen Krebspatient*innen behandelt werden. Weil ich dort regelmäßig bin und sich die Behandlungen oftmals länger hinziehen, sehe ich die Menschen zum Teil sehr regelmäßig. Ich suche das Gespräch mit den Patient*innen, lese vor oder mache kleine Erledigungen. 

Meine eigene Geschichte gibt den Menschen oftmals Hoffnung. Ich kann glaubhaft sagen: "Ich weiß, wie Sie sich fühlen - ich habe das auch durchgemacht.

Wie nah gehen Ihnen die Gespräche mit den Patient*innen? 

Anfangs riet man mir davon ab, meine eigene Geschichte zu erzählen. Aber ich glaube, genau das hilft vielen. Gerade wenn man sich regelmäßig sieht, baut man natürlich gewissen Beziehung auf. Ich fühle mit jedem*r Einzelnen und schaffe es trotzdem, nicht zu viele Sorgen mit nach Hause zu nehmen. 

Seit fast 15 Jahren sind Sie jetzt dabei - das muss eine echte Überzeugung oder hohe Motivation sein?

Das ist es. Ich "gebe" gern. Wenn ich nach Hause gehe, dann kommt es mir vor, als hätte ich Flügel, denn die Gespräche geben auch mir etwas - nicht zuletzt die Dankbarkeit, eine schwere Erkrankung selbst überwunden zu haben. 

Vielen Dank, liebe Frau Söhnchen und alles Gute!

Die "Grünen Damen und Herren" verdienen am heutigen Tag des Ehrenamts besondere Anerkennung! Vielen Dank den rund 50 Menschen, die einfach so für andere Menschen da sind.