„Unser Ziel ist es, dass es den Menschen besser geht."
Dr. Teresa Riedl-Seifert ist Oberärztin auf der neonatologischen Intensivstation sowie der Kinderkardiologie in der Klinik für Neonatologie und allgemeine Pädiatrie. Seit Mai 2021 verstärkt sie das Team mit ihrer umfassenden Expertise und außergewöhnlichen Hingabe. Ihre medizinische Laufbahn begann 2008. Sie bringt ihre wertvolle Erfahrung aus der Neonatologie, Intensivmedizin und Kinderkardiologie in die tägliche Arbeit mit den kranken Kindern ein. Als Mutter von vier Kindern und leidenschaftliche Ärztin verbindet sie Fachwissen mit Empathie und Herzblut.
„Unser Ziel ist es, dass es den Menschen besser geht“, sagt Frau Dr. Riedl-Seifert. Dieses Leitmotiv prägt ihr tägliches Handeln – für die kleinen Patient*innen ebenso wie für deren Familien.
Zwischen Freude und Trauer: Eine Arbeit mit vielen Facetten
Dr. Riedl-Seifert beschreibt ihre Tätigkeit als einen ständigen Balanceakt zwischen Hoffnung und Sorge, zwischen Lebensfreude und Trauer. Doch neben den medizinischen Herausforderungen sind es die zwischenmenschlichen Begegnungen, die ihren Arbeitsalltag prägen.
Ein zentraler Bestandteil ihrer Arbeit ist es, die gesamte Familie mit einzubeziehen. Sie weiß, dass es in ihrem Beruf nicht nur um medizinisches Wissen geht. „Es geht auch zu einem großen Teil um Menschlichkeit und Empathie“, betont sie.
In der täglichen Arbeit erlebt sie die volle Bandbreite an menschlichen Emotionen: von der Freude frischgebackener Eltern bis hin zur traurigen Sterbebegleitung von Kindern. Besonders wichtig ist ihr, die Familien in allen Situationen zu begleiten und auch die älteren Geschwister in den schwierigen Prozess der Trauerbewältigung und Krankheit einzubeziehen. Dies hilft nicht nur den Eltern, sondern trägt dazu bei, dass die ganze Familie besser mit der Situation umgehen kann. „Es ist entscheidend, die Menschen dort abzuholen wo sie sich gerade befinden“, erklärt sie.
Menschlichkeit im Klinikalltag
In dieser emotionalen Arbeit spielt das ganze Team eine zentrale Rolle – sei es bei der direkten Patientenversorgung wie auch bei der Unterstützung von Kolleg*innen.
Besondere Momente entstehen oft im Zusammenspiel mit den Pflegekräften. Sie kümmern sich liebevoll um die Kinder, deren Familien nicht regelmäßig zu Besuch kommen können – und so gibt es in der Klinik auch eine „Kuscheloma“, die mehrmals in der Woche kommt, um sich Zeit mit den jungen Patient*innen zu nehmen. Diese Gesten sind es, die das Leben der Kinder und ihrer Familien bereichern – selbst in den schwersten Stunden.
Fortschritt durch Teamarbeit
Ein großer Meilenstein ihrer Karriere war die Chance, sich gemeinsam mit einem Oberarztkollegen in einer anderen Klinik weiterzubilden und ein spezielles Untersuchungs- und Behandlungsverfahren in der Kinderkardiologie zu erlernen. Heute kann sie mit ihrem Team im Klinikum Kassel Herzkatheteruntersuchungen bei Kindern durchführen, die nur an zwei weiteren Orten in Hessen angeboten werden kann. „Das Team hat dabei eine wichtige Rolle gespielt. Ohne die Unterstützung ihrer Kollegen und Kolleginnen, die dadurch zusätzliche Arbeit übernehmen mussten, wäre diese Weiterbildung nicht möglich gewesen“, sagt sie stolz.
Genau dies macht den Unterschied: Die Kolleg*innen sind stets bereit, zusammenzuhalten, sich gegenseitig zu unterstützen und zu fördern. „Die Arbeit im Team macht einfach Spaß, auch wenn der Arbeitsalltag oft von emotionalen Belastungen geprägt ist. Wir ziehen an einem Strang, um unsere jungen Patient*innen die bestmögliche Versorgung zu bieten.“
Es sind die kleinen, positiven Erlebnisse, in denen wir den Menschen helfen können, wieder Hoffnung zu schöpfen. Manchmal sind es die einfachen Dinge, die den Unterschied machen – und manchmal ist es die komplexe, herausfordernde Therapie, die wir mit Erfolg durchführen können. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen, aber auch neue Chancen zu lernen und zu wachsen.
Ein oft unterschätzter Blick auf die Kinderheilkunde
Häufig wird ihr gesagt, dass die Arbeit mit kranken Kindern emotional zu belastend sei. Doch Dr. Teresa Riedl-Seifert sieht das anders: „Kinder haben eine erstaunliche Fähigkeit, mit Schwierigkeiten umzugehen. Ihre Fröhlichkeit und Unbeschwertheit helfen nicht nur ihnen selbst, sondern auch uns, in schwierigen Momenten den Überblick zu behalten. Ihre Offenheit und ihre Lebensfreude sind es, die uns immer wieder inspiriert und motiviert, weiterzumachen.“