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Hygiene ist wichtig und sogar spannend

Biljana Petrova arbeitet als Fachkraft für Hygiene und Infektionsprävention im Klinikum Kassel. Als sie vor zehn Jahren die Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegerin begann, hätte sie nicht erwartet, dass sie das Thema einmal so spannend finden würde.

„Es ist super interessant, die Hintergründe zu verstehen. Wie entstehen Infektionsketten und wie kann man sie durchbrechen? Welche Bakterien und Viren verhalten sich auf welche Weise? Was passiert mikrobiologisch?“, zählt Biljana Petrova auf. Dass sie diese Themen einmal so packen würden, hätte sich die junge Pflegekraft nicht gedacht, als sie ihr Krankenpflege-Examen am Klinikum Kassel vor ein paar Jahren in der Tasche hatte.

Verantwortung übernehmen

Zunächst arbeitete sie mehrere Jahre auf der Station C82, damals eine Intermediate Care Station, heute eine Intensivstation. Sie war es also gewohnt, Verantwortung zu übernehmen, auch in schwierigen Situationen. Gleichzeitig suchte sie nach einer beruflichen Weiterentwicklungsmöglichkeit. Denn als ausgebildete Pflegekraft hatte sie vielfältige Fort- und Weiterbildungsoptionen. „Da sah ich am Stationsstützpunkt die offene Stelle in der Abteilung Krankenhaushygiene ausgehängt und fand die Tätigkeiten gleich sehr interessant“, berichtet die Hygienefachkraft.

Sie bewarb sich und erhielt die Stelle. Dann absolvierte sie berufsbegleitend eine zweijährige Weiterbildung und fand sich in der Annahme bestätigt, dass die Hygiene genau das richtige Aufgabengebiet für sie ist. „Es hat viel Spaß gemacht und war sehr interessant. In der Weiterbildung habe ich gelernt, die Zusammenhänge zu verstehen“, sagt sie.

Beratung der Klinikteams

Die Aufgaben der 27-Jährigen, deren Familie aus Nordmazedonien stammt, drehen sich viel um die Beratung der Kolleg*innen in Stationen und Bereichen. Sie bietet Schulungen wie zum Beispiel Händehygiene an und kümmert sich um die Erstellung von Hygiene- und Desinfektionsplänen. Sie führt Umgebungsuntersuchungen und Begehungen durch. Ihre Ergebnisse sollen immer dazu dienen, den Aufenthalt im Krankenhaus noch sicherer zu machen und die Kolleg*innen der verschiedenen Berufsgruppen zu beraten.

Besonderer Bereich: Neonatologie

Jede der z.Zt. vier Hygienefachkräfte der Abteilung Krankenhaushygiene betreut festgelegte Bereiche. Bei Biljana Petrova sind das die Kinderklinik inklusive der neonatologischen Intensivstation, die Onkologie, die Allgemein- und Viszeralchirurgie, die HNO-Klinik, die Endoskopie und ihre ehemalige Station, die C82. Jeden dieser Bereiche behandelt sie mit großer Sorgfalt, aber ganz besonders liegt ihr die Neonatologie mit den besonders empfindlichen Früh- und Neugeborenen am Herzen. „Hier geben alle ihr Bestes, damit die Hygiene einwandfrei ist“, berichtet Biljana Petrova. „Neulich hatten wir eine Routinebegehung des Gesundheitsamtes, bei der wir viel Lob erhalten haben“, berichtet sie stolz. Die Pflegekräfte seien nicht nur selbst aufmerksam, sondern würden auch die Eltern gut schulen, sagt sie.

Appell an Gäste der Kliniken

Eltern von frühgeborenen Babys sind natürlich besonders vorsichtig, keine Keime mit ins Krankenhaus zu bringen. Aber auch alle anderen Besucher*innen können zur Sicherheit ihrer Angehörigen und deren Mitpatient*innen beitragen, wenn sie eine einfache Regel beachten: „Bitte beim Betreten und Verlassen des Zimmers gut die Hände desinfizieren und keinesfalls mit Erkältungssymptomen zu Besuch kommen“, sagt die Hygienefachkraft.
 

Biljana Petrova hat auch eine Lieblingstätigkeit innerhalb ihres breiten Aufgabenspektrums: Mikrobiologische Umgebungsuntersuchungen. Dann geht sie mit roten Agarplatten (so genannten Rodac-Abdruckplatten) auf die Stationen und nimmt Proben an patientennahen Stellen. Ein bisschen wie Detektivarbeit auf der Suche nach Desinfektionslücken kann man sich das vorstellen. Anhand ihrer Ergebnisse spricht sie Empfehlungen aus, damit die Stationen ihre Hygiene weiter verbessern können.

Lernbereitschaft gehört dazu

Und bei jedem Termin und jedem Austausch mit den Teams vor Ort lernt sie etwas dazu. „Es ist keine einfache Aufgabe hier in der Krankenhaushygiene. Wir betreuen viele verschiedene Fachrichtungen und müssen bereit sein, immer etwas dazuzulernen, damit wir unseren Job gut machen können“, sagt Biljana Petrova.

Die Abteilung Krankenhaushygiene leistet eine wichtige Arbeit im Hintergrund. Sie sind langjährig ausgebildet und tragen viel zur Sicherheit unserer Patient*innen bei. Wir senden heute, stellvertretend für die Klinikteams und die Patient*innen, ein herzliches „Dankeschön“ an das ganze Team!