Zum Hauptinhalt springen

„Kindness“ übersetzt sich schwer

Jeanette Heimerdinger kümmert sich um den medizinischen Nachwuchs bei der GNH. Sie ist Foundation-Year Koordinatorin bei der Kassel School of Medicine und Koordinatorin für das Praktische Jahr der Medizinstudierenden am Klinikum Kassel.

Jeanette Heimerdinger hat eine Aufgabe, bei der man vieles gleichzeitig sein muss: Organisatorin, Dolmetscherin, Verwaltungsfachkraft, Managerin und manchmal auch Therapeutin. Diese Fülle an Kompetenzen erfordert ihre Arbeit als Foundation-Year Koordinatorin bei der Kassel School of Medicine (KSM). Gleichzeitig ist sie auch Koordinatorin für das Praktische Jahr (PJ) für Medizinstudierende am Klinikum Kassel.

Jede Approbation ist ein Erfolgsmoment

Die Kassel School of Medicine ist ein deutsch-britisches Kooperationsprojekt. Die angehendenden Mediziner*innen studieren in Großbritannien und Deutschland und absolvieren anschließend ihr so genanntes Foundation Year, das sie für die Vollapprobation als Ärzt*innen benötigen, am Klinikum Kassel. Jeanette Heimerdinger kümmert sich bei der KSM unter anderem darum, dass jede einzelne Teil- und Vollapprobation der britischen Behörde in Deutschland anerkannt wird.

Mit jeder Approbation habe ich einem unserer Foundation Docs ganz konkret geholfen

Großer Teil ihrer Arbeit auf Englisch

Ihre Aufgaben beinhalten viele Gespräche und Mails in englischer Sprache. „Ich habe mich vor knapp zwei Jahren auf diese Arbeit beworben, weil ich gern Englisch sprechen wollte“, sagt die Koordinatorin, die mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Sohne lange Zeit in Amerika gelebt hat. 

Auf Englisch stimmt sie sich regelmäßig mit der „Wessex Foundation School“ ab. Das ist die britische Einrichtung, die dafür sorgt, dass die Ausbildung am Klinikum Kassel den hohen Anforderungen an das britische Foundation Year Curriculum entspricht. Jeanette Heimerdinger stellt nach deren Vorgaben Stundenpläne auf und kümmert sich darum, dass alle Lehreinheiten durch Expert*innen, die überwiegend aus dem Klinikum Kassel und der Gesundheit Nordhessen kommen, durchgeführt werden.

Ein kleiner Vorteil ihres Jobs: „Wenn ich ein Angebot sehr spannend finde, mache ich auch mit“, sagt sie. So beispielsweise Kurse zu medizinethischen Fragestellungen. Den Kurs „Mental Health and Wellbeing“ unterrichtet sie selbst, weil sie sich in diesem Bereich fortgebildet hat.

Empathie ist wichtig für angehende Mediziner*innen

An den jungen Mediziner*innen, die in England ausgebildet worden sind, hat Jeanette Heimerdinger eine große Empathiefähigkeit festgestellt: „Unsere Foundation-Docs sind vom ersten Tag ihres Studiums im Patientenkontakt gewesen, daher sind sie bereits erfahren im Umgang mit Patient*innen. Außerdem wird in der Ausbildung viel Wert auf Kommunikation und den respektvollen Umgang mit Patient*innen gelegt. Ziel der Ausbildung ist es, dass die Ärzt*innen sich professionell um die physischen, mentalen und sozialen Aspekte bei der Behandlung ihrer Patient*innen kümmern können“, fasst die Koordinatorin zusammen. 

Die KSM besteht inzwischen seit über zehn Jahren. Daher sind bereits zahlreiche Foundation-Docs am Klinikum Kassel im Einsatz gewesen und Jeanette Heimerdinger kann von viel positivem Feedback der Abteilungen zu den jungen Mediziner*innen berichten.  Der Direktor des „Foundation Training Programme“ ist Dr. Klaus Weber, Chefarzt des Notfallzentrums Nordhessen am Klinikum Kassel. Mit ihm und den Supervisor*innen in den einzelnen Abteilungen arbeitet Jeanette Heimerdinger eng zusammen. „Die ausbildenden Kolleg*innen, die am Klinikum Kassel für die Foundation Docs zuständig sind, machen einen tollen Job“, sagt sie. Das sei für die Qualität des Foundation Years und die Zufriedenheit der jungen Ärzt*innen sehr wichtig.

Nächstenliebe als Motivation

Aus ihrer Zeit in den USA und ihrem Austausch mit England nimmt sie eine Fähigkeit als besonders angenehm wahr: „Es gibt dieses Wort ‚Kindness‘ in der englischen Sprache. Das lässt sich nicht gut übersetzen, es bedeutet so viel wie ‚Freundlichkeit‘ und ‚Güte‘“, sagt sie. Diese Fähigkeit im Umgang mit Menschen schätzt sie besonders und versucht selbst auch danach zu handeln. „Ich arbeite sehr gerne mit Menschen. Etwas mit Liebe zu machen, ist die Grundvoraussetzung dafür, darin auch gut zu sein. Es macht mich glücklich, anderen zu helfen.“

Das Team der KSM mit Jeanette Heimerdinger arbeitet jeden Tag mit Herzblut dafür, dass Medizinstudierende länderübergreifend nach höchsten Standards ausgebildet werden können. Many thanks und herzlichen Dank für Ihr Engagement!