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News & Presseinformationen

Apothekersprechstunde für Tumorpatienten

Neues Angebot der Psychosozialen Krebsberatungsstelle am Klinikum Kassel

Kassel

Welche Wechselwirkung kann eine Chemotherapie mit pflanzlichen Mitteln, Vitaminen oder Mineralien haben? Wie ist ein Krebsmedikament korrekt einzunehmen? Was ist während der Therapie hinsichtlich der Ernährung zu beachten? Fragen wie diese beschäftigen viele Patientinnen und Patienten mit einer Tumorerkrankung, wissen die Mitarbeiterinnen der Psychosozialen Krebsberatungsstelle am Klinikum Kassel aus ihren Gesprächen. So entstand die Idee, den Patientinnen und Patienten einen direkten Kontakt mit einem Fachmann zu ermöglichen. Michael Höckel, Leiter der Apotheke bei der Gesundheit Nordhessen, bietet nun einmal monatlich eine Apotheker-Sprechstunde in der Krebsberatungsstelle an. Dieses bundesweit einmalige Angebot richtet sich an alle erwachsenen Tumorpatientinnen und -patienten der Region, unabhängig davon, wo sie derzeit ambulant oder stationär behandelt werden.

Der Bedarf nach einer zusätzlichen Beratung durch einen Apotheker ist groß, die ersten Termine für die Apotheker-Sprechstunde waren rasch vergeben. „Wir wollen damit ein ergänzendes Angebot zur ärztlichen und pflegerischen Tätigkeit machen“, so Michael Höckel, der auch Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Onkologische Pharmazie ist. „Wir stellen die Therapie-Entscheidung der Ärzte nicht in Frage, sondern unterstützen die Patientinnen und Patienten beispielsweise dabei, Nebenwirkungen und unerwünschte Wechselwirkungen zu vermeiden.“ Umfangreiche Information helfe, den Patienten etwas von ihrer Angst zu nehmen und trage zudem zur Arzneimittelsicherheit bei. Gegebenenfalls verweist er in der Apotheker-Sprechstunde auf andere Informationsmöglichkeiten oder Ansprechpartner wie den Apotheker vor Ort, der bei vielen Fragen weiterhelfen kann.

Auch Onkologe Prof. Dr. Martin Wolf vom Direktorium des Tumorzentrums im Klinikum Kassel ist froh über die Apotheker-Sprechstunde. „Damit gibt es ein niedrigschwelliges Angebot, wo sich Menschen mit Krebs Informationen aus pharmazeutischer Sicht einholen können. Je besser informiert die Patienten über ihre Therapie sind, umso besser deren Therapietreue – also das Einhalten der empfohlenen Therapie.“

Die Psychosoziale Krebsberatungsstelle im Klinikum Kassel, die in Zusammenarbeit mit der Hessischen Krebsgesellschaft eingerichtet wurde, ist offen für alle Betroffenen - unabhängig davon, wo und wie sie behandelt werden und unabhängig vom Erkrankungsstadium. Um ein breites Feld an Fragen abzudecken, ist die Beratungsstelle interdisziplinär mit drei Mitarbeiterinnen besetzt, die umfassend zu sozialen und psychologischen Fragen beraten können: Wie bekomme ich eine zweite ärztliche Meinung, wo erhalte ich psychologische Unterstützung? Mit wem kann ich über meine Ängste reden, wie sag ich es dem Partner/den Kindern/den Eltern? Welche Sozialleistungen stehen mir zu, wer kann sich während der Therapie um die Kinder oder zu pflegende Angehörige kümmern?

Für die Apotheker-Sprechstunde, die einmal im Monat an einem Mittwochnachmittag angeboten wird, ist eine Anmeldung bei der Psychosoziale Krebsberatungsstelle im Klinikum Kassel erforderlich, telefonisch unter 0561/980-3507 oder per Mail an krebsberatung@klinikum-kassel.de. Die nächsten Termine: 20. März,. 24. April, 15. Mai. Das Angebot ist kostenfrei und unterliegt der Schweigepflicht.