Fragt man jemanden, was die Gesundheits- und Krankenpflege ausmacht, so lautet die Antwort vermutlich: Menschen helfen, sie in ihrem Genesungsprozess unterstützen, die Anordnungen des Arztes ausführen, für die pflegebedürftigen Menschen da sein und dies stets freundlich und verständnisvoll zu tun. Sehr wahrscheinlich denkt aber kaum jemand darüber nach, wie die Beschäftigten im Pflegeberuf für sich selbst sorgen und sich selbst gesund erhalten, damit sie den wachsenden Anforderungen und alltäglichen Herausforderungen des Pflegeberufen gewachsen sind. Um den Fokus bereits beim Pflege-Nachwuchs auf die eigene Gesundheiterhaltung zu legen, bot die Gesundheits- und Krankenpflegeschule in Bad Arolsen den Auszubildenden des Unterkurses für zwei Wochen ein Gesundheitsprojekt an.

Neben dem theoretischen Unterricht konnten die elf Auszubildenden – neun vom Krankenhaus Bad Arolsen, zwei von der Kreisklinik Wolfhagen - unterschiedliche Sportarten für sich ausprobieren, wie Nordic Walking, Yoga, Qigong und Aquafitness im Freizeitbad Arobella. So meldete Abdulhakim Mahmoud zurück, dass er Einblicke in Sportarten erhalten konnte, die er nie freiwillig getestet hätte, und Ina Tilenius hat Yoga für sich entdeckt.

„Durch den Einstieg in die Resilienz weiß ich, wo ich meine Energie her hole und wodurch man die Energie aufbessern kann“, sagt Alexa Hänle. Kordula Zahn meint, „dank der Auseinandersetzung mit der eigenen psychischen Widerstandsfähigkeit fällt es leichter, mit beruflichen und privaten Belastungen umzugehen und sich eher zu „biegen und mitzuschwingen, statt zusammenzubrechen“. Eine gesunde Ernährung sowie ein rückengerechtes Verhalten im Alltag stärken darüber hinaus die körperliche Widerstandskraft. 

Mit dem Seminartag Basale Stimulation wurde die Aufmerksamkeit auf die eigenen Wahrnehmungsbereiche und die der Patienten gelegt. Die Kontaktaufnahme mit Mitmenschen und die Aktivierung der Sinneswahrnehmung von eingeschränkten Menschen standen in diesem Seminar im Mittelpunkt. Eine harmonische und physiologische Bewegungsabfolge gemeinsam mit einer anderen Person konnte bei der Einführung in die Kinästhetik eingeübt werden. An zwei Nachmittagen konnten die Auszubildenden kostenfrei den Wassersport Aquafit im Arobella unter einer professionellen Kursleitung ausführen, wofür dem Arobella ein besonderer Dank gebührt. 

Antje Happe meint abschließend, „dass die Gesundheitswochen sehr aufschlussreich und eine gelungene Maßnahme darstellen, sich selbst und sein Verhalten zu reflektieren und auch den Umgang mit den Patienten zu überdenken.“