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"Erfolgsmodell" geht in die Verlängerung
Der Zukunftssicherungstarifvertrag (ZuSi) bei der Gesundheit Nordhessen (GNH) wird bis Ende 2020 fortgeführt. Die Beschäftigten der GNH verzichten solange auf vier Prozent ihres Gehaltes, im Gegenzug sind betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Bei positivem Jahresergebnis der GNH erhalten die Beschäftigten wie bisher das einbehaltene Gehalt ganz oder anteilig zurück. Außerdem gilt bei der GNH-Servicegesellschaft ökomed künftig ein einheitlicher Tarif für alle Beschäftigten. Auf diese Punkte haben sich der Kommunale Arbeitgeberverband, die GNH und die Gewerkschaft ver.di in mehreren Verhandlungsrunden geeinigt.
Nach Meinung des GNH-Vorstandes mit Karsten Honsel und Birgit Dilchert hat sich der Zukunftssicherungstarifvertrag zu einem „Erfolgsmodell für Beschäftigte und Unternehmen“ entwickelt. Mit Hilfe des ZuSi, der für die Banken als Sicherheit diente, sei es gelungen, einen großen Investitionsstau in der GNH ab- und die Leistungen auszubauen. Gleichzeitig wurden die Arbeitsplätze gesichert – selbst bei Schließung der Klinik in Helmarshausen und des Pflegeheims am Fasanenhof mussten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter keine betriebsbedingten Kündigungen fürchten.
Personalvorstand Birgit Dilchert erinnert an die kontroverse und emotionale Diskussion, als es vor gut zehn Jahren erstmals um den ZuSi ging. Inzwischen seien die positiven Effekte des ZuSi so deutlich, dass die Diskussion um eine Verlängerung insgesamt sehr sachlich und ruhig verlaufen sei. Eine Verlängerung des ZuSi sei unverzichtbar, um eine dauerhafte Perspektive für die GNH-Gesellschaften ebenso zu schaffen wie die finanzielle Grundlage für geplante Investitionen (ggf. Neubau des Krankenhauses in Hofgeismar sowie der Psychiatrie, einer neuen Speisenversorgung und einer Kita auf dem Klinikum-Gelände). Zudem müsse das Unternehmen mit den ständig wachsenden Anforderungen im Gesundheitswesen Schritt halten und sich darüber hinaus weiterhin als attraktiver Arbeitgeber positionieren.
Der GNH-Vorstand und außertariflich Beschäftigte beteiligen sich im gleichen Umfang am Gehaltsverzicht. Mit den Chefärztinnen und Chefärzten laufen hierüber derzeit konstruktive Verhandlungen. Bedauerlicherweise habe sich der Marburger Bund erneut nicht in der Lage gesehen, über eine vergleichbare Regelung zu verhandeln, so der Vorstand.
Konzernbetriebsratsvorsitzender Matthias Dippel, ver.di-Gewerkschaftssekretärin Heike Grau und ver.di Vertrauensleutesprecher Ralph Stiepert heben besonders hervor, dass es in den gemeinsamen Verhandlungen gelungen sei, die Servicegesellschaft ökomed mit ihren Beschäftigten im Unternehmen zu halten und deren Arbeitsplätze zu sichern. Damit hätten auch die Beschäftigten mit dem niedrigsten Einkommen im Unternehmen eine dauerhafte Perspektive in der GNH.
Bei ökomed (Reinigung, Speisenversorgung, Logistik) gilt künftig für alle Beschäftigten ein einheitlicher Tarifvertrag. Bisher galten innerhalb von ökomed unterschiedliche Tarife. Für die Laufzeit des ZuSi (bis Ende 2020) sind betriebsbedingte Kündigungen sowie ein Outsourcing von Leistungen ausgeschlossen. Gleichzeitig verpflichtet sich die Stadt Kassel als kommunale Gesellschafterin ihre Anteile an der GNH bis Ende 2023 zu halten.
Die getroffenen Vereinbarungen stehen noch unter Gremienvorbehalt (z.B. Gremien von ver.di, des Arbeitgeberverbandes und Stadtverordnetenversammlung).
Die Vertragsparteien sind sich einig, dass mit der Verlängerung des ZuSi ein wichtiger Grundstein für eine weitere positive Unternehmensentwicklung gelegt werden konnte.