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News & Presseinformationen

Erste Teilzeit-Pflegeausbildung erfolgreich beendet

Kassel

Silke Gundlach ist gelernte Bauzeichnerin. Sie arbeitete jahrelang in diesem Beruf, und hatte zeitgleich still den Wunsch, Gesundheits-und Krankenpflegerin zu werden. Dann erfuhr die Mutter zweier Kinder von der Teilzeitausbildung im Klinikum Kassel und erkannte darin ihre Chance: „Ich hätte den Mut nicht aufgebracht, wenn es den Teilzeitkurs nicht gegeben hätte“, sagt sie heute. Seit wenigen Tagen hat die 43-Jährige das Examen in der Tasche und tritt am 1. September die Stelle auf ihrer Wunschstation M31 in der Hautklinik an.

Lisa Brumm ist 22 Jahre und Mutter eines kleinen Sohnes. Sie war während der Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin in Elternzeit gegangen. Der Wechsel in die Teilzeitausbildung ermöglichte ihr, etwas mehr Zeit mit dem Baby zu verbringen und trotzdem den Abschluss zu machen. Auch ihre neuen Mitschülerinnen empfand sie als sehr angenehm. Fast alle waren selbst Mütter und der Altersdurchschnitt lag bei Mitte Dreißig. „Da gab es keine Zicken, wir haben uns gegenseitig unterstützt“, sagt Lisa Brumm. Sie arbeitet ab September auf einer kardiologischen Station im Klinikum Kassel. Ihr Sohn geht mittlerweile in die Betriebskita der Gesundheit Nordhessen.

„Die Teilzeitausbildung ist ein absolut tolles Projekt. Die Teilnehmerinnen haben unsere Erwartungen übertroffen“, sagt Volker Pape, Leiter des Bildungszentrums der Gesundheit Nordhessen. Die 15 Absolventinnen hätten nicht nur überdurchschnittlich gute Prüfungsergebnisse, auch menschlich seien sie eine Bereicherung, so der erfahrene Ausbilder. Die Pflegeschule am Klinikum Kassel hatte im Jahr 2014 nach einem aufwändigen Akkreditierungsprozess die vierjährige Teilzeitausbildung in der Pflege als erste Klinik in Hessen angeboten. Nach den guten Erfahrungen mit den ersten Teilnehmerinnen wird im April 2019 ein neuer Teilzeitkurs starten. Derzeit kann man sich dafür noch bewerben.

Inhalte und Prüfungen der Teilzeitausbildung entsprechen der Vollzeitausbildung in der Pflege. Die Teilzeitausbildung dauert aber ein Jahr länger und die Schul- und Dienstzeiten sind familienfreundlich konzipiert. Das erfordert auch Flexibilität bei den ausbildenden Stationen. Dennoch fragten im Verlauf der letzten vier Jahre immer mehr Stationsleitungen Einsätze von Teilzeit-Pflegeschülerinnen an. „Die Schülerinnen brachten gutes Einfühlungsvermögen und einen Blick fürs Notwendige mit. Solche Fähigkeiten kann man nur im Leben lernen. 13 der Absolventinnen werden am Klinikum Kassel bleiben, was uns sehr freut“, sagt Helmut Zeilfelder, pflegerischer Geschäftsführer des Klinikum Kassel. Und auch Silke Gundlach ist froh über ihren Mut zur Veränderung: „Ich arbeite noch über zwanzig Jahre. Da lohnt es sich doch noch, etwas Neues anzufangen“, sagt sie.