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News & Presseinformationen

Gesundheitsminister Grüttner informiert sich über Neuro-Netz Mitte

Kassel

Der Hessische Gesundheitsminister, Stefan Grüttner, hat heute das Klinikum Kassel besucht und sich dort über das Neuro-Netz Mitte informiert.

„An diesem Beispiel wird deutlich, wie Telemedizin die fachärztliche Versorgung insbesondere im ländlichen Raum optimieren und die Patientensicherheit verbessern kann. Im Mittelpunkt aller neuen Technik muss der Nutzen für die Versicherten und die Bedürfnisse der Patienten nach einer hohen Versorgungsqualität, der Teilhabe am medizinischen Fortschritt sowie nach Sicherheit stehen“, erklärte Grüttner.

Bei einem akuten Schlaganfall ist eine rasche Behandlung von entscheidender Bedeutung. Mit Hilfe der sog. Teleneurologie  lässt sich bei neurologischen Notfällen wie dem Schlaganfall sofort eine Expertenmeinung einholen. Das kann entscheidend für Patienten in Regionen mit Krankenhäusern ohne eigene neurologische Abteilung sein. Dank des Neuro-Netz Mitte kann sichergestellt werden, dass auch dort eine sofortige Therapie eingeleitet werden kann. Über ein Videokonferenzsystem können kleinere Kliniken rund um die Uhr Kontakt zu den Experten  des Klinikums Kassel aufnehmen und so den Patienten trotz räumlicher Distanz eine persönliche und hochwertige Versorgung bieten. Das 2015 gegründete Neuro-Netz Mitte vernetzt inzwischen neun Kliniken in Nordhessen und den angrenzenden Regionen mit den Experten im Klinikum Kassel. „Die fachliche Zusammenarbeit von nordhessischen Krankenhäusern bei der Behandlung von Schlaganfallpatienten ist vorbildlich“, so der Gesundheitsminister am Mittwoch.

Karsten Honsel, Vorstandsvorsitzender der Gesundheit Nordhessen, zu der das Klinikum Kassel gehört, nannte das Neuro-Netz-Mitte ein hervorragendes Beispiel dafür, dass die Vernetzung des Klinikums Kassel mit anderen Krankenhäusern den Patienten in ganz Nordhessen und darüber hinaus zugutekommt. „In lebensbedrohlichen Situationen bringen wir die optimale Diagnostik und Expertise zu den Patienten.“

„Das zentrale Nervensystem ist extrem empfindlich gegenüber Sauerstoffmangel“, erläuterte Dr. Christian Roth, Leitender Oberarzt in der Neurologie des Klinikums Kassel und Ärztlicher Leiter des Neuro-Netzes Mitte. „Patienten mit neurologischen Notfällen bedürfen einer besonders raschen Diagnostik und Therapie, z.B. bei Vorliegen eines akuten Schlaganfalles. Die Teleneurologie erlaubt mittels zugelassener Videokonferenz-Technologie eine Fernbeurteilung von neurologischen Patienten in externen regionalen Krankenhäusern durch Unterstützung der vor Ort tätigen Ärzte. „Der Teleneurologe kann somit z.B. einem internistischen Kollegen vor Ort bei der Untersuchung beobachten, begleiten und anleiten sowie den Patienten selbst und seine Angehörigen befragen, um dann eine Einschätzung und Therapieempfehlung zu geben“, so Dr. Roth.
Beim Neuro-Netz Mitte geht es primär darum, die qualitativ bestmögliche Versorgung der Schlaganfallpatienten mit interdisziplinärer Kompetenz zu gewährleisten und sekundär eine weitere Steigerung der Schlaganfallexpertise in den regionalen Krankenhäusern zu erreichen. Die teleneurologische Anbindung an ein Haus der Maximalversorgung wie dem Klinikum Kassel ermögliche für schwerkranke Patienten zudem gegebenenfalls eine Verlegung zur weiteren Therapie, so Prof. Dr. Andreas Ferbert, Direktor der Neurologie. „Das Klinikum Kassel, in dem jährlich fast 2.000 Patienten mit Schlaganfällen behandelt werden, bietet beispielsweise als einziges Krankenhaus der Region die Thrombektomie an, ein unverzichtbares Verfahren bei der Behandlung schwerer Schlaganfälle.“

Im Neuro-Netz Mitte sind zum jetzigen Zeitpunkt zehn Krankenhäuser an den Standorten Kassel, Bad Arolsen, Hofgeismar, Wolfhagen, Bad Wildungen, Korbach, Frankenberg, Winterberg, Marsberg und Schwalmstadt beteiligt. Die Anbindung weiterer Krankenhäuser ist in Planung. Das Klinikum Kassel beteiligt sich an der Hygiene-Kampagne „Keine Keime“, die in diesen Wochen hessenweit startet. Ziel ist es, Patienten und Besucher über Keime und Infektionen, über Antibiotika und vorbeugende hygienische Maßnahmen zu informieren. Dazu ist seit dieser Woche eine Ausstellung im Eingangsgebäude des Klinikums zu sehen.