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News & Presseinformationen

„Ich kann mehr, als ich vorher dachte…“

Bad Arolsen/Wolfhagen

Eine ungewöhnliche Vorstellung ist es schon, dass Auszubildende in der Gesundheits- und Krankenpflege eine ganze Station für zwei Wochen in Eigenregie führen sollen. Doch das Ergebnis des Projektes „Schülerstation“ am Krankenhaus Bad Arolsen kann sich sehen lassen.

Ein Team von 15 Auszubildenden des Oberkurses übernahm die Verantwortung für die Patientinnen und Patienten der inneren Station IO im Krankenhaus Bad Arolsen für zwei Wochen. Zur intensiven Vorbereitung gehörte es zunächst, ein Leitungsteam zu wählen (Stationsleitung Pascal Otte, stellvertretende Stationsleitung Hannah Bieker) und im Team einen Dienstplan aufzustellen, denn es galt immerhin den Früh- und Spätdienst sowie die Wochenenden abzudecken. Mit dieser Planung konnten in jeder Schicht zwei Schülerinnen von einem Mitglied des Praxisanleiterteams (13 Bad Arolser und 2 Wolfhager Praxisanleiter) betreut werden. Die enge Betreuung seitens der Praxisanleiter und Pflegekräfte war vor allem in der ersten Woche für eine gute Einarbeitung notwendig. Denn für drei Schülerinnen (Hannah Bieker, Patrizia Olinewitsch, Anastasia Librecht) waren die Abläufe und Strukturen im Krankenhaus Bad Arolsen ganz neu, da sie Auszubildende der Kreisklinik Wolfhagen sind.

Gestärkt konnte die Auszubildendengruppe auch die zweite Projektwoche meistern, welche eine große Herausforderung für die angehenden Gesundheits- und Krankenpfleger darstellte. So mussten sie sich den alltäglichen Anforderungen wie plötzliche Krankheitsfälle im Team, spontane Patientenaufnahmen, hohes Arbeitsaufkommen, Kooperation mit anderen Berufsgruppen, Betreuung von Patienten mit einem instabilem Allgemeinzustand, einer gut gemeisterten Notfallsituation und einer hohen Anzahl an isolierten Patienten stellen, wobei die Schülerinnen und Schüler so manches Mal an ihre Grenzen stießen.

Das Projekt „Schülerstation“ ist nur möglich durch die routinierte Vorbereitung der Schule und der Stationsleitungen, aber vor allem durch das hohe Engagement der betreuenden Praxisanleiterinnen und -anleiter sowie der guten Information und Akzeptanz aller Fachbereiche des Krankenhauses.

Durch die Übernahme aller pflegerischen Aufgaben, das ihnen entgegengebrachte Vertrauen sowie den Freiraum zur Selbstentwicklung konnten die jungen Erwachsenen über sich hinauswachsen. Mit dem Fazit „Ich kann mehr, als ich dachte…“ gingen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Schülerprojekt und können mit Zuversicht das anstehende Examen zum Gesundheits- und Krankenpfleger angehen.

Am letzten Tag der Projektwochen fand eine Evaluation statt, um neue Impulse für die nächsten „Schülerstationen“ mitnehmen zu können, denn in einem sind sich alle Beteiligten einig: Dieses Projekt muss wiederholt werden, um auch anderen Auszubildenden die Möglichkeit dieser einzigartigen Erfahrung zu geben.