Zum Hauptinhalt springen

News & Presseinformationen

Kälte schützt Nerven an Händen und Füßen

Nebenwirkungen bei Chemotherapie reduzieren: Zentrum für Medikamentöse Tumortherapie (ZMT) am MVZ Gesundheit Nordhessen bietet Hilotherapie an

Nebenwirkungen reduzieren: Während der Verabreichung der Chemotherapie tragen die Patient*innen gekühlte Hand- und Fußmanschetten. (Foto: Hilotherm GmbH)
Kassel

Chemotherapie ist eine sehr wirksame Behandlungsoption bei Tumoren. Doch einige Medikamente, die die schnell wachsenden Krebszellen schädigen, haben auch unerwünschte Nebenwirkungen und Spätfolgen. Dazu gehören neben Haarausfall auch schmerzhafte Nervenschädigungen an Händen und Füßen, so genannte Polyneuropathien (medizinisch: CIPN). Eine gezielte Kühlung über den gesamten Zeitraum der Chemotherapie-Verabreichung kann dem entgegenwirken. Hilotherapie nennt sich dieses Verfahren, das das Zentrum für Medikamentöse Tumortherapie (ZMT) am MVZ Gesundheit Nordhessen ab sofort für Patientinnen mit gynäkologischen Tumorerkrankungen oder Brustkrebs anbietet.

Polyneuropathien können Lebensqualität einschränken

Polyneuropathien äußern sich häufig in Kribbeln, Taubheitsgefühl oder Überempfindlichkeit in Fingerspitzen und Zehen. Bei zunehmender Nervenschädigung können auch Schwierigkeiten bei feinmotorischen Tätigkeiten und schmerzhafte Schwellungen hinzukommen. „Das schränkt den Alltag und die Lebensqualität der Betroffenen stark ein", weiß Dr. Yvonne Norpoth, Leiterin des Zentrums für Medikamentöse Tumortherapie. Eine erfolgversprechende medikamentöse Therapie gebe es derzeit nicht.

Hilotherapie als vorbeugende Maßnahme während der Chemotherapie

Hilotherapie ist hingegen eine wirksame Möglichkeit, solchen schweren Verläufen schon während einer Chemotherapie vorzubeugen: Bei dieser Methode wird die Durchblutung von Händen und Füßen durch eine kontrollierte Kühlung reduziert. Auf diese Weise werden die Wirkstoffkonzentration an den Nervenenden reduziert und diese so geschont. Aufwendig ist die Hilotherapie nicht: Während der Chemotherapie tragen die Patient*innen Hand- und Fußmanschetten, die dank eines speziellen, computergesteuerten Kühlgeräts auf einer gleichbleibenden Temperatur von 10 bis 12 Grad Celsius gehalten werden. Auch eine Kühlkappe, welche die Haarwurzeln schützt und so den Haarausfall reduzieren kann, steht zur Verfügung. Allerdings wird Hilotherapie aktuell noch nicht von den Krankenkassen übernommen. Die Kosten belaufen sich derzeit auf etwa 50 Euro pro Behandlung.
 

Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn man die Kältetherapie von Beginn einer Chemotherapie an einsetzt.

Dr. Yvonne Norpoth, Leiterin des Zentrums für Medikamentöse Tumortherapie

In ihrem Zentrum habe man bereits gute Erfahrungen mit der Hilotherapie gemacht, berichtet Dr. Yvonne Norpoth. Studien belegten diese Einschätzung.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des ZMT