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News & Presseinformationen

Kinderchirurg mit Expertise und Augenmaß

Dr. Peter Illing geht nach zwanzig Jahren als kinderchirurgischer Chefarzt in den Ruhestand.

Kassel

„Der Erfolg einer Klinik beruht auf dem guten Zusammenspiel der Mannschaft“, sagt Dr. Peter Illing. Als Direktor der Klinik für Kinderchirurgie am Klinikum Kassel ist er Ende März in den Ruhestand verabschiedet worden und weiß seine jungen Patienten bei seinem Team in besten Händen. „Jeder ist in seiner speziellen Disziplin erfahren und gut“, ist der Chefarzt überzeugt.

Dr. Illing zählt die Neugeborenenchirurgie und die Unfallchirurgie bei Kindern zu seinen Schwerpunkten. Als Autor wissenschaftlicher Fachartikel und Bücher hat er sich in diesem Feld bundesweit einen Namen gemacht. „Mit Dr. Illing verabschieden wir einen den Experten im Bereich der Kindertraumatologie, der seine Klinik zur sechstgrößten Kinderchi-rurgie in Deutschland ausgebaut hat. Die dazugehörige Schwerbrandverletzteneinheit ist eine von nur acht Einrichtungen ihrer Art in Deutschland“, hebt GNH-Vorstandsvorsitzender Dr. Michael Knapp die Expertise des Kinderchirurgen hervor. Die Nachfolge von Dr. Illing ist aktuell in der Nachbesetzung. In der Zwischenzeit übernimmt der leitende Oberarzt Dr. Franz-Georg Schnekenburger kommissarisch die Leitung der Klinik.  

Dr. Peter Illing kam nach dem Abschluss seines Medizinstudiums an der Ludwig-Maximilians-Universität in den 80er-Jahren zur Kinderchirurgie und absolvierte seine Facharztausbildung in München. „Die Kinderchirurgie ist ein spannendes Fach. Unsere jungen Patienten haben noch so viel Lebenszeit vor sich. Wir können frühzeitig, zum Beispiel bei angeborenen Fehlbildungen, viel bewirken“, sagt der erfahrene Arzt. Dr. Illings berufliche Stationen waren die Klinik St. Hedwig in Regensburg und das Landeskrankenhaus im österreichischen Klagenfurt. Im Januar 2000 kam Dr. Illing als Chefarzt der Kinderchirurgischen Abteilung an das Kinderkrankenhaus Park Schönfeld in Kassel. 2011 wurde er mit der Eröffnung des neuen Zentrums für Frauen und Kindermedizin Direktor der Klinik für Kinderchirurgie am Klinikum Kassel.

In vierzig Jahren kinderchirurgischer Arbeit habe sich viel verändert, sagt Dr. Illing. „Wir operieren heute viel minimalinvasiv, also mit Schlüssellochchirurgie. Da steht die Kinderchirurgie der Erwachsenenchirurgie in nichts nach“, sagt er. Zu seiner Anfangszeit habe es vor allem an geeigneten OP-Instrumenten für die jüngsten Patienten gemangelt. „Bei Neugeborenen mit einem Gewicht von weniger als 3000 Gramm mit Instrumenten zu arbeiten, die für Erwachsene gedacht sind, ist sehr schwierig“, erinnert er sich. Heutzutage gäbe es dagegen auch für kleinste Früh- und Neugeborene ein passendes Angebot an OP-Instrumenten.

Dr. Illing ist für seine ruhige und überlegte Art bekannt. So überrascht es nicht, dass er für die Zukunft der Kinderchirurgie auch weiterhin konservative Behandlungen für wichtig erachtet: „Die Kinderchirurgie hat heute viele verschiedene Teilgebiete, die alle ein spezielles Wissen erfordern. Mit der nötigen Expertise und Erfahrung kann man auch konservativ behandeln, zum Beispiel mit Gipsen. Oder es empfiehlt sich abzuwarten, ob sich die Fehlbildung beim Kind von allein positiv entwickelt. Das erfordert aber regelmäßige Kontrolle und Gespräche mit den Kindern und ihren Eltern.“  

Noch während seiner Facharztausbildung in München hat sich Dr. Illing nicht vorstellen können, einmal nördlich der Donau zu leben. Jetzt lebt er seit zwanzig Jahren in Kassel und hat die Gegend schätzen gelernt. „Wir bleiben Nordhessen treu, sagt der Vater dreier erwachsener Kinder.“ Er möchte nun endlich mehr von der Region sehen, in der er schon seit der Jahrtausendwende wohnt, beim Radfahren, Wandern und Golfen.