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News & Presseinformationen

Kinderchirurgie im Klinikum Kassel unter neuer Leitung

Dr. Kay Großer will die Interdisziplinarität der Kindermedizin weiter stärken

Porträt Dr. med. Kay Großer, Chefarzt der Klinik für Kinderchirurgie und des Zentrums für schwerbrandverletzte Kinder. (Bild: GNH)
Kassel

Dr. Kay Großer hat als Nachfolger von Dr. Peter Illing die Leitung der Klinik für Kinderchirurgie und des Zentrums für schwerbrandverletzte Kinder am Klinikum Kassel übernommen. Der erfahrene Kinderchirurg wechselt vom Helios-Klinikum Erfurt nach Kassel. Für Dr. Großer ist Kassel kein ganz unbekanntes Terrain. Bereits in den neunziger Jahren hospitierte er in der Klinik Park Schönfeld und hegt gute Erinnerungen an diese Zeit.

Für Dr. Großer liegt der Reiz seiner neuen Aufgabe an der besonderen Struktur des Hauses: „Mit den Bereichen Neonatologie und allgemeine Pädiatrie, Kinderintensivmedizin, Neuropädiatrie, pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Kinderpsychosomatik, Kinderchirurgie und vielen mehr ist das Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin hochgradig interdisziplinär aufgestellt. Diese Art der Zusammenarbeit und die Möglichkeiten den Bereich der Kinderchirurgie dahingehend weiterzuentwickeln, reizen mich sehr. Dazu kommt, dass die Kinderchirurgie des Klinikum Kassel die sechstgrößte in Deutschland ist – wir beherrschen hier das gesamte Spektrum des Fachbereichs. Das finde ich auch im Hinblick der Nachwuchsförderung sehr spannend!“ 

Seine eigene Biographie liest sich nicht weniger spannend. Aufgewachsen in der ehemaligen DDR, zog es Dr. Großer nach dem Medizinstudium in Rostock an das Universitätsklinikum nach Dresden. „Das war damals nicht so einfach. Um in der Stadt seiner Wahl zu arbeiten, brauchte man dort einen Wohnsitz und umgekehrt – ein Teufelskreis“, erinnert sich der Chefarzt. Aus diesem Grund trat er 1986 auf der Luftbasis Dresden zuerst in den Fliegersanitätsdienst ein, bevor er nach zwei Jahren seine chirurgische Laufbahn an der damaligen MedAk Dresden beginnen konnte. Insgesamt 28 Jahre war er dort tätig – als Assistenzarzt bis zum stellvertretenden Klinikdirektor, bevor er 2011 den Chefarztposten im Helios-Klinikum Erfurt übernahm.

Seine kinderchirurgische Expertise hat Dr. Großer hervorragenden Lehrern in Dresden zu verdanken. „Dort legt man großen Wert auf eine ganzheitliche Ausbildung“, erläutert er. „Ich habe das gesamte kinderchirurgische Spektrum erlernt – vom Kopf bis zu den Füßen.“ Die Liste seiner Schwerpunkte ist lang: von der Kindertraumatologie über die Neugeborenen- und Verbrennungschirurgie, der Hydrocephaluschirurgie bis hin zur

Proktologie und Urologie. In Erfurt hat er zusätzlich die Kinderschutzambulanz aufgebaut und leitete in diesem Zusammenhang die Entwicklung interner Präventionskonzepte für die Helios-Kliniken-Gruppe und das Bundesland Thüringen. 

In seiner neuen Funktion will Dr. Großer unter anderem die Zusammenarbeit mit der Klinik für Urologie verstärken und die jeweilige Expertise der beiden Bereiche zusammenbringen. „Annähernd 30 Prozent der planbaren kinderchirurgischen Eingriffe sind urologischen Beschwerden zuzuordnen. Dort liegt viel Potenzial, die Behandlung der Kinder zu verbessern“, erläutert Dr. Großer. Auch in der Kindertraumatologie und der pädiatrischen Neurochirurgie gäbe es Möglichkeiten, enger zusammenzuarbeiten. Nicht zuletzt liegen dem neuen Chefarzt der Kinderchirurgie die Studierenden der Kassel School of Medicine (KSM) am Herzen: „Ich würde mich freuen, wenn wir einige der Studierenden betreuen und für unser Fach begeistern können.“

Großen Dank möchte Dr. Großer seinem Leitenden Oberarzt, Dr. Franz Georg Schnekenburger aussprechen: „Er hat die Klinik kommissarisch geleitet, nachdem Dr. Illing im April vergangenen Jahres in den Ruhestand gegangen ist und hervorragende Arbeit geleistet. Darauf kann ich problemlos aufsetzen, das ist viel wert.“ Mit Dr. Heike Öhl konnte er sein Team der Oberärztinnen und Oberärzte noch einmal verstärken. „Ich gehe meine neue Herausforderung mit einem guten Gefühl an“, resümiert Dr. Großer.