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News & Presseinformationen

Mit Akribie und Leidenschaft im OP

Bad Arolsen

20 Jahre stand Dr. Peter Wotzlaw (65) an der Spitze der Unfallchirurgie und Orthopädie im Krankenhaus Bad Arolsen, hat in dieser Zeit ungezählte Knochenbrüche behandelt, rund 3000 Gelenkprothesen eingesetzt, aber auch Schwerverletzten das Leben gerettet. Ende April geht der Facharzt für Unfallchirurgie und Orthopädie nun in den Ruhestand, gestern wurde er feierlich verabschiedet. Gleichzeitig mit ihm wurde Oberarzt Gilberto Gloria-Andrez (67) verabschiedet, der sogar schon seit 26 Jahren im Bad Arolsen Krankenhaus am OP-Tisch steht, und in drei Monaten in den Ruhestand geht. 

„Als chirurgischen Allrounder mit einer Leidenschaft für Knochen und Gelenke“ charakterisierte Karsten Honsel, Vorstandsvorsitzender der Gesundheit Nordhessen und Geschäftsführer des Krankenhauses Bad Arolsen, Dr. Peter Wotzlaw. Mit hoher Kompetenz, Akribie und Herzblut habe sich der scheidende Chefarzt um die bestmögliche Lösung für die orthopädischen und unfallchirurgischen Probleme seiner Patienten gekümmert. Dabei habe er es verstanden, alle beteiligten Berufsgruppen mitzunehmen und habe Operationen und Behandlungen immer als Teamleistung angesehen. 

Gleichzeitig hat Dr. Wotzlaw das Leistungsspektrum des Krankenhauses kontinuierlich ausgebaut: Er hat seinerzeit die Schulterchirurgie in Bad Arolsen eingeführt und mit Knorpeltransplantationen im Kniegelenk Neuland betreten. Auch der Schwerverletztenversorgung galt sein Engagement und so war ihm die Teilnahme am TraumaNetzwerk Südniedersachsen/Nordhessen und die damit verbundenen Zertifizierung eine Herzensangelegenheit. Die Ernennung der Bad Arolser Klinik zum zertifizierten Zentrum für den Einsatz künstlicher Gelenke (EndoProthetikZentrum), auf die er mit seinem Team fast eineinhalb Jahre hingearbeitet hatte, war der letzte große Schritt in seinem erfolgreichen Berufsleben.

Dabei hatte die medizinische Karriere des scheidenden Chefarztes eigentlich im Fachgebiet der Anästhesiologie begonnen: Nach dem Medizinstudium hatte Dr. Wotzlaw an der Uniklinik Göttingen zunächst die Facharzt-Ausbildung zum Anästhesisten durchlaufen. Insbesondere ging es ihm bei der Wahl der Fachrichtung um die Intensiv-, Rettungs- und Notfallmedizin. „Ich wollte die Behandlung von medizinischen Notfällen problemlos beherrschen, bin lange Zeit als Notarzt und im Rettungsdienst tätig gewesen“, erzählt er. Dass der junge Arzt aber eigentlich Chirurg werden wollte, stand fest und so folgte die chirurgische Facharztausbildung am Albert-Schweitzer-Krankenhaus in Northeim, anschließend die Weiterbildung für Unfallchirurgie im Klinikum Kassel. Dort war er von 1993 bis 1998 – bis zu seinem Wechsel nach Bad Arolsen - Oberarzt bei Klinikdirektor Dr. Manfred Raible, dessen Sohn Dr. Frank M. Raible nun die Nachfolge von Dr. Wotzlaw antritt. 

Dr. Peter Wotzlaw selbst verlässt das Krankenhaus Bad Arolsen mit einem sprichwörtlichen lachenden und einem weinenden Auge. Er wird die Patientinnen und Patienten, das Team, das Operieren und das Tüfteln an der optimalen Behandlungsstrategie vermissen. Gleichzeitig freut er sich auf mehr Zeit zum Klettern, Bergsteigen und Mountainbiken, für Oper und klassische Konzerte. Auch Besuche bei den Söhnen in Berlin, München und Zürich stehen auf dem Programm, wo zwei (bald drei) Enkelkinder auf den Opa warten. 

Oberarzt Gilberto Gloria-Andrez, der in drei Monaten ebenfalls in den Ruhestand geht, hat in seinem Heimatland Portugal Medizin studiert und seine Ausbildung zum Chirurgen am Kreiskrankenhaus Stadthagen (Niedersachsen) absolviert. Seit 26 Jahren ist er als Oberarzt in der Chirurgie des Krankenhauses Bad Arolsen tätig. In all diesen Jahren hat er alle Gebiete der Chirurgie - Unfallchirurgie, Orthopädie wie auch Viszeralchirurgie - routiniert beherrscht. Dabei war er sowohl bei Notfalloperationen als auch bei geplanten Eingriffen stets ein erfahrener Operateur, der im Team zu jeder Zeit die für alle Beteiligten so wichtige Ruhe und Sicherheit ausstrahlte. Seine Universalität hat dem Bad Arolser Krankenhaus über viele Jahre und einige Wechsel in der personellen Besetzung der Abteilung ein Höchstmaß an Kontinuität ermöglicht.