Die Mitarbeitenden im Klinikum Kassel setzen sich seit vielen Jahren mit großem Engagement für die Organspende ein. Dafür wurden sie heute im Rahmen einer Festveranstaltung von Diana Stolz, Hessische Ministerin für Familien, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege, gemeinsam mit PD Dr. med. Ana Paula Barreiros, Geschäftsführende Ärztin der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) in der Region Mitte, ausgezeichnet.

„Im Klinikum Kassel setzen sich Ärztinnen, Ärzte und Pflegende unterstützt durch die Krankenhausleitung aktiv für die Förderung der Organspende ein“, sagte Diana Stolz. „Seit 2001 wurden hier mehr als 200 Organspenden ermöglicht, mehr als 500 Organe konnten für Transplantationen zur Verfügung gestellt werden. Das beruht auf dem hohen Niveau der intensivmedizinischen Arbeit im Klinikum und auf dem persönlichen Engagement aller Beteiligten.“

Dr. med. Thomas Fischer, Medizinischer Geschäftsführer im Klinikum Kassel, erklärte: „Wir freuen uns über die Auszeichnung und bedanken uns bei allen Kolleginnen und Kollegen für ihren Einsatz. Das Thema Organspende hat einen hohen Stellenwert in unserem Haus. Frühzeitig haben wir einen internen Ablaufplan mit allen Zuständigkeiten für den Fall einer möglichen Organspende eingeführt. In unserer Klinik sind mehrere ärztliche und pflegerische Transplantationsbeauftragte tätig.“

PD Dr. med. Christian Roth, Chefarzt der Klinik für Neurologie und Transplantationsbeauftragter, sagte: „Ein wichtiges Ziel für uns ist es, unsere Arbeit kontinuierlich zu verbessern. Dazu führen wir seit 2007 regelmäßige Qualitätszirkel durch. Das Thema Organspende liegt uns insgesamt am Herzen.“

Mathias Drabsch, Pflegefachliche Leitung und Transplantationsbeauftragter, führte aus: „Die Zusammenarbeit aller Berufsgruppen im komplexen Ablauf einer Organspende hat sich im Klinikum Kassel seit vielen Jahren bewährt. Für die Angehörigen sind Pflegende wichtige Ansprechpartner, sie sind häufig die Anlaufstelle für offene Fragen.“

Die Geschäftsführende Ärztin der Region Mitte der DSO, PD Dr. med. Ana Paula Barreiros, bedankte sich bei den Transplantationsbeauftragten und allen beteiligten Mitarbeitenden für die gute Zusammenarbeit. „Als Koordinierungsstelle für die postmortale Organspende sind wir darauf angewiesen, dass die Kliniken mögliche Organspender erkennen und uns mitteilen. Im Klinikum Kassel zeigt sich, dass gezielte Maßnahmen und gute Kooperation die Grundlage sind, um mehr Organspenden zu ermöglichen und so den Patientinnen und Patienten auf der Warteliste für eine Transplantation zu helfen.“ Sie ergänzte: „Gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen in den Krankenhäusern wollen wir die Entscheidung der Menschen zu einer Organspende am Lebensende umsetzen. Dazu muss diese Entscheidung bekannt sein. Daher appellieren wir an die Bevölkerung, sich zu informieren, eine Entscheidung zu treffen und zu dokumentieren, und mit der Familie darüber zu sprechen.“

Die DSO ist die Koordinierungsstelle für die postmortale Organspende gemäß Transplantationsgesetz und bietet den rund 1.200 Entnahmekrankenhäusern in Deutschland umfassende Unterstützungsangebote bei den Abläufen der Organspende an. Dazu gehören Vorträge und Beratungen in den Kliniken, Fort- und Weiterbildungen, ein zertifiziertes E-Learning-Fortbildungsprogramm sowie fachbezogene Informations- und Arbeitsmaterialien. In der DSO-Region Mitte (Hessen, Saarland, Rheinland-Pfalz) betreut ein Team von 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund 180 Entnahmekrankenhäuser in allen Belangen der Organspende.

Im Jahr 2024 gab es in der Region Mitte insgesamt 132 Organspenderinnen und Organspender (2023: 133), in Hessen waren es 88 (2023: 71), davon 15 im Klinikum Kassel. In der Region konnten 406 Organe für die Transplantation entnommen werden (2023: 408), in Hessen waren es 255 (2023: 206). Über 1000 Menschen aus der Region standen Ende 2024 auf der Warteliste für eine Transplantation, davon rund 600 aus Hessen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Deutschen Stiftung Organtransplantation. Auf der Website des Vereins Junge Helden e.V. können Sie sich außerdem zum Thema Organspende-Tattoo informieren.