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Wenig Schmerzen, schnell wieder mobil
Drei Monate hatte Heike Lüchterath aus Volkmarsen nach einem Bandscheibenvorfall im Lendenwirbelbereich mit einem Taubheitsgefühl im linken Bein zu kämpfen, ist „unrund“ gelaufen, war im Beruf und Alltag eingeschränkt. Seit einem minimal-invasiven Bandscheiben-Eingriff im Krankenhaus Bad Arolsen ist die 52-Jährige schmerzfrei, das Taubheitsgefühl ist verschwunden: „Mit dem kleinen Eingriff war in kurzer Zeit alles erledigt.“
Wenn ein Bandscheibenvorfall mit konservativen Maßnahmen wie medikamentöser Schmerztherapie, Physiotherapie (Krankengymnastik) oder Training, das dem Muskelaufbau dient, nicht mehr zu behandeln ist, kann eine operative Behandlung erforder-lich werden. Insbesondere bei Ausfallerscheinungen oder Lähmungen, ggf. mit Störungen der Blasen- und Darmfunktion, ist eine Bandscheiben-Operation unumgänglich, erläutert Dimitri Döhl, Facharzt für Neurochirurgie, der seit 2012 Operationen im Krankenhaus Bad Arolsen anbietet.
Neben der bekannten offenen Operation gibt es nun die Möglichkeit, einen Bandschei-benvorfall auch minimalinvasiv, also endoskopisch, zu versorgen. Hierbei wird durch einen ca. 5 Millimeter breiten Zugang über ein Instrument eine kleine Kamera einge-bracht, um den Vorfall sichtbar zu machen. Durch den gleichen Trokar (eine kleine Röhre) erfolgt das Einsetzen winziger Instrumente. Mit deren Hilfe wird das vorgefallene Bandscheibengewebe entfernt. Die korrekte Führung der Instrumente wird mit einer Röntgenaufnahme während des Eingriffs gesichert. Das Krankenhaus Bad Arolsen hat eigens für diese Eingriffe Spezial-Instrumente und neue Geräte angeschafft. Zudem wurde das gesamte Operationsteam im Vorfeld von Spezialisten geschult.
Ob das endoskopische Verfahren geeignet ist, entscheidet der Operateur im Gespräch mit dem Patienten. Dies hängt unter anderem von der Lage des Bandscheibenvorfalls und den anatomischen Gegebenheiten des Patienten ab.
Im Gegensatz zur konventionellen Technik hat die minimalinvasive Technik nach Angaben von Neurochirurg Döhl bedeutende Vorteile: Durch den wenige Millimeter großen Schnitt ist die Wundheilung deutlich beschleunigt, der Schmerz dadurch erheblich verringert. Zudem wird die Eintrittspforte für Keime reduziert. Eine Narbe ist im Vergleich zu anderen Techniken praktisch nicht nachweisbar. Als weiteren Vorteil nennt Döhl die frühzeitige Mobilisation der Patienten, meist können diese bereits am Abend des OP-Tages schon auf der Bettkante sitzen.
Das war auch bei Heike Lüchterath der Fall. „Ich musste nach dem Eingriff fünf Stunden liegen, dann durfte ich aufstehen“, berichtet sie. „Das Taubheitsgefühl war gleich ver-schwunden und ich konnte wieder normal laufen. Wenige Tage nach der Operation brauchte ich auch keine Schmerzmittel mehr.“ Die Volkmarserin ist wieder voll einsatzfähig, bemüht sich allerdings um rückenschonende Bewegungsabläufe.
Dimitri Döhl wendet diese minimalinvasiv-endoskopische OP-Technik seit einem Jahr an. Damit zählt die Bad Arolser Klinik zu den wenigen Krankenhäusern, welche diese Operationstechnik anbieten. Sie stellt eine ideale Ergänzung zu den bisher hier durchge-führten Wirbelsäulen-Operationen – wie der Implantation von Mini-Halswirbelsäulen-prothesen, der klassischen Bandscheibenentfernung in Mikrotechnik oder dem Einbringen eines so genannten interspinösen Implantats zur dynamischen Segmentstabilisierung nach Dekompression bei Bandscheibenvorfall oder Spinalkanalstenose – dar.