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News & Presseinformationen

Wirtschaftsinitiative für Vielfalt wächst weiter

Weltoffen und vielfältig – so präsentiert sich Kassel: Die Stadt, ihre Bürger und Wirtschaftsunternehmen engagieren sich seit vielen Jahren auf vielen Feldern für eine offene Stadtgesellschaft, in der Toleranz und Vielfalt ausdrücklich gelebt wird. Menschen aus 160 Ländern haben in Kassel (204.000 Einwohner) ihr Zuhause. Die Stadtverordnetenversammlung hat sich im Jahr 2014 formal und einstimmig zu einem „Kassel für alle – Für ein weltoffenes Kassel“ bekannt. In dem Beschluss heißt es: „Großes und vielfältiges bürgerschaftliches Engagement und gezielte Integrationsmaßnahmen stärken in Kassel eine gelebte Vielfalt in allen Generationen! Diese Lebensqualität werden wir uns erhalten. Dafür sind wir bereit zu streiten und zu kämpfen.“

Kassel

„Wir stehen für eine Stadt, in der jeder und jede sein Leben leben kann, ohne dabei andere in ihrer Freiheit zu beschränken. Damit das vielseitige und offene Kassel Realität wird und bleibt, müssen wir alle dafür arbeiten – jeden Tag. Dafür gehen wir ohne Vorbehalte und Ängste aufeinander zu, reden miteinander, hören einander zu und suchen gemeinsam nach Lösungen!“, heißt es in der Erklärung.

Genau darum geht es auch der Initiative „Offen für Vielfalt“, die mehrere Kassler Unternehmen gemeinsam gestartet haben. Mit beachtlichem Erfolg: Zu den Initiatoren um Wintershall, die Hübner GmbH, K+S, die Schaltbau Bode Gruppe und die Kasseler Sparkasse haben sich inzwischen weitere Unternehmen gruppiert: Die Gesundheit Nordhessen Holding GmbH, die Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG) und die Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK) unterstützen jetzt die Initiative, dazu kommen die Wirtschaftsjunioren Kassel e.V., die Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA) und als jüngster Kooperationspartner die MT Melsungen.

„Die Ereignisse der vergangenen Monate – Angriffe auf Menschen, die aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Religion oder ihres Einsatzes für Demokratie und Vielfalt zu Zielscheiben wurden – können wir nicht tolerieren“, heißt es in einer ersten gemeinsamen Presseerklärung zur Initiative. „Als Unternehmen setzen wir unser Vertrauen in den Rechtsstaat und die freiheitliche demokratische Grundordnung. Wir sind Werten wie Respekt, Toleranz und Dialogbereitschaft verpflichtet. Das drücken wir mit unserer Initiative und dem Motto Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung! aus“, erläutern die Unternehmen.

Kernidee der Initiative ist der Versand eines Türschilds, wie man es aus dem Einzelhandel zum Anzeigen von Öffnungs- und Schließzeiten kennt. Die Vorderseite des Wechselschilds zeigt die Hauptbotschaft „Offen für Vielfalt“, die Rückseite trägt in roter Schrift den Umkehrschluss „Geschlossen gegen Ausgrenzung“. Knapp 1500 Bestellungen für das Wechselschild sind bislang per Mail bzw. Anruf eingegangen. Der Versand ist bereits gestartet.

Neu: Plakataktion in der Stadt und in den Straßenbahnen

Parallel werden an zentralen Orten in Kassel jetzt Plakate der gemeinsamen Initiative geklebt. Diese werden bis Jahresende auch in den Trams der KVG zu sehen sein. Und: Einrichtungen wie Schulen und Universitäten in Kassel bekommen Wechselschilder von der Initiative zugesandt. Unter #offenfuervielfalt kann dann jeder Fotos von den Schildern „im Einsatz“ in den sozialen Medien posten. Die Kasseler Initiative hat nun auch eine Homepage: Unter www.offenfuervielfalt.de können sich alle Interessierten vernetzen.

Für zusätzliche Wahrnehmbarkeit wird in Zukunft Handball-Bundesligist MT Melsungensorgen, der die Initiative als Verstärker für die eigenen sportlichen Werte jetzt aktiv unterstützt. „Von jeher steht der Sport für Offenheit, Toleranz und Integration. Davon zeugt schon die olympische Grundidee, nach der sich Menschen aus aller Welt zu einem fairen und friedlichen Leistungsvergleich treffen und damit wiederum ein internationales Publikum begeistern. Das gilt im Kern auch für unser Bundesligateam, das sich aus Spielern unterschiedlicher Nationalitäten zusammensetzt“, erklärt Axel Geerken, Vorstand MT Melsungen Bundesliga-Handball. „Auf den Tribünen spiegeln die Zuschauer diese Vielfalt wider. Gelebte Weltoffenheit ist für uns selbstverständlich, und wir treten dafür aus Überzeugung ein.”

Die beteiligten Unternehmen selbst leben Vielfalt auch in ihren Betrieben:

Als Unternehmen mit Beschäftigen aus 69 Nationen ist Vielfalt bei der Gesundheit Nordhessen (GNH) gelebter Alltag. Diese Unterschiedlichkeit versteht die GNH als wertvolle Ressource und Bereicherung der Zusammenarbeit. Interkulturelle Kompetenz und Sprachkenntnisse sind zudem im Klinikalltag unabdingbar für die Versorgung der zahlreichen Patientinnen und Patienten mit ausländischen Wurzeln, mit verschiedener Religionszugehörigkeit und Weltanschauung. „Diese Vielfalt gehört zur Unternehmenskultur der Gesundheit Nordhessen!“, sagt Birgit Dilchert, Personalvorstand der Gesundheit Nordhessen Holding AG.

Auch bei HÜBNER arbeiten weltweit Mitarbeiter aus über 30 Nationen zusammen. „Wir sind fest davon überzeugt, dass unser Erfolg als Unternehmen viel mit unseren Werten und der Art und Weise zu tun hat, wie wir unsere Zusammenarbeit gestalten. Bei uns wird mit einem Verständnis des gegenseitigen Respekts, der Toleranz und der Offenheit gearbeitet. Da spielt es keine Rolle, welche Nationalität, aber auch welche Religion oder welches Geschlecht ein einzelner oder eine einzelne hat“, sagt Nicholas Neu, Leiter Marketing & PR der HÜBNER GmbH. Dass dies nicht nur gesagt, sondern auch gelebt wird, zeigt auch die überdurchschnittlich lange Betriebszugehörigkeit der Mitarbeiter, von denen manche über 40 Jahre im Unternehmen arbeiten.

K+S unterstützt einen ganzheitlichen Ansatz von Vielfalt und Inklusion. „Die verschiedenen Erfahrungen, das Wissen und die Kreativität unserer Mitarbeiter machen uns erfolgreicher. Wir fördern die Vielfalt unserer weltweiten Belegschaft und ein Arbeitsumfeld, in dem diese Diversität optimal für den Erfolg des Einzelnen und des Unternehmens genutzt wird“, sagt Unternehmenssprecher Michael Wudonig. Mit zahlreichen Maßnahmen in den Bereichen Talentgewinnung, Talentbindung und Organisationsentwicklung lebt und fördert die K+S Gruppe am Standort Kassel, in Deutschland sowie weltweit die Vielfalt der Belegschaft und ein inklusives Arbeitsumfeld.

„Vielfalt bedeutet für uns Stärke“, sagt Ingo Buchholz, Vorstandsvorsitzender der Kasseler Sparkasse. „Vielfalt prägt sowohl unsere Mitarbeiterschaft als auch unsere Unternehmenskultur, was das Miteinander und die Arbeit jeden Tag aufs Neue bereichert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kasseler Sparkasse haben unterschiedlichste Nationalitäten, genauso wie unsere Kundinnen und Kunden. Von daher gilt für die Kasseler Sparkasse: Offen für Vielfalt ist eine Selbstverständlichkeit.“

Die Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK) sieht Offenheit und Toleranz als Teil ihres Auftrags. „Die MHK ist eine Einrichtung des Landes Hessen und steht in einer rund 600-jährigen Tradition landgräflicher und kurfürstlicher Sammelleidenschaft. Und ebenso vielfältig wie die zahlreichen Kunst- und Kulturschätze unserer Sammlungen sind auch unsere Besucher, die aus allen Teilen der Welt unsere Museen, Schlösser und Parks besuchen“, sagt Prof. Dr. Martin Eberle, Direktor der MHK. „Unseren kulturellen Bildungsauftrag führen wir in der Vermittlung historischer Zusammenhänge z. B. auch an Geflüchtete weiter. Bei Vorlage eines Flüchtlingsausweises erhalten Geflüchtete kostenlosen Eintritt und Führungen in allen unseren Einrichtungen.“

Vielfalt hat auch bei Wintershall Programm: „Wir sehen Vielfalt als Bereicherung und sind überzeugt, dass Mitarbeiter motivierter arbeiten und sich noch stärker mit dem Unternehmen identifizieren, wenn ihre individuellen Eigenschaften wahrgenommen und geschätzt werden. Wir können und wollen von den unterschiedlichen Perspektiven profitieren, die unsere Mitarbeiter aufgrund ihrer verschiedenen biografischen Hintergründe mitbringen“, erklärt Wintershall-Sprecher Michael Sasse. Der international tätige Erdgas- und Erdölproduzent beschäftigt Mitarbeiter aus mehr als 50 Nationen.

Vielfalt fängt bei Wintershall schon in beiden eigenen Kinderhäusern an. In den zwei Kindertagesstätten (WiKi, KiWi) werden Kinder verschiedenster Nationalitäten ab dem dritten Lebensmonat auf Deutsch und Englisch betreut. Und auch in der Swiss International School in Kassel, die Wintershall fördert, wird Internationalität gelebt. Für Kinder aus der Region stellt Wintershall dort zusätzlich zehn Stipendien zur Verfügung.

Die beiden jüngsten Initiativen für Vielfalt bei Wintershall: Das firmeninterne Frauennetzwerk (Wintershall Women´s Network), das sich für Transparenz und mehr Chancengleichheit engagiert, sowie die Initiative zur Weiterentwicklung der Unternehmenskultur (CorporateCulture@Wintershall). In beiden Projekten arbeiten Mitarbeiter selbstorganisiert mit neuen Maßnahmen und Formaten an einer offenen, flexiblen und toleranten Unternehmenskultur.