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Entzündliche Erkrankungen der Lunge, des Mediastinums oder des Rippenfells (Lungenabszess, Mediastinitis, akutes und chronisches Pleuraempyem)

Eine Eiterblase (Lungenabszess) muss dringend operiert werden, wenn die Erkrankung zur Ausheilung kommen soll.
Ebenso verhält es sich mit Vereiterungen des Rippenfells, bei der sich Eiter zwischen der Lunge und der Brustwand ansammelt (Pleuraempyem).

Dieses interdisziplinäre Konzept unter Einbindung vieler zusätzlicher Fachdisziplinen ist beispielsweise dann vorteilhaft, wenn eine Bestrahlung und/oder Chemotherapie vor oder nach einer möglichen Operation abgewogen werden soll. Auf diese Weise können wir die bestmögliche Behandlung speziell bei Tumorerkrankungen gewährleisten. 

Besondere Schwerpunkte der Klinik für Thoraxchirurgie sind die Möglichkeit der Resektion auch einer Vielzahl von Lungenmetastasen mit einem speziellen Laser, die Durchführung auch komplexer endoskopischer Lungenteilentfernungen („Resektionen“), im englischen „VATS lobectomy“ genannt (VATS für Video Assisted Thoracic Surgery, lobectomy= Entfernung eines Lungenlappens) und die endoskopische Korrektur angeborener Brustkorbdeformitäten wie Trichterbrust oder Kielbrust (Operation nach Donald NUSS).

Bei der notwendigen Operation muss der Eitersack mit seiner ganzen Hülle, dem stark verdickten Lungen- und Rippenfell entfernt werden. Erst dann kann sich die Lunge wieder in ihre ursprüngliche Form entfalten, das heißt vollständig ausdehnen. Andernfalls droht eine Schrumpfung und damit ein dauerhafter Funktionsverlust der Lunge. Wenn die Rippenfellvereiterung früh erkannt wird, kann die Heilung durch eine Schlüsselloch-Operation (Thorakoskopie) erreicht werden. Bei einer fortgeschrittenen Erkrankung muss der Brustkorb über einen seitlichen Schnitt eröffnet werden (Thorakotomie).

Sofortiges Handeln ist bei einer Vereiterung des Mittelfells (Mediastinum) der einzige Weg zur Rettung des Patienten. Das Mediastinum ist der Raum zwischen den Lungen und enthält neben dem Herz die herznahen, großen Schlagadern und die größten Venen des Körpers, außerdem Luft- und Speiseröhre, einige Nerven und den Thymus (Bries). Dieser Raum ist so verwinkelt, dass Eiter darin kaum vollständig entfernt werden kann. Daher muss das Mediastinum über die Brusthöhlen oder von vorne eröffnet und drainiert werden. Trotz all dieser Maßnahmen ist eine Mediastinitis auch unter Einsatz der besten Antibiotika eine lebensbedrohliche Erkrankung. Umso mehr gilt es auch hier die Krankheit frühzeitig zu erkennen und sofort zu behandeln.
Eine Mediastinitis ist häufig Spätfolge verschleppter Zahnschäden oder Mandelentzündungen oder Folge von Herzoperationen.

Dr. med. Sebastian Kellner

Chefarzt

Dr. med. Sebastian Kellner

Chefarzt

Klinikdirektor der Thoraxchirurgie