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Holmium-Laser-Enukleation der Prostata (HoLEP)

In unserer Klinik hat sich die Holmium-Laser-Enukleation der Prostata (HoLEP) seit 2006 als operative Standardtherapie bei der gutartigen Prostataobstruktion (BPO) etabliert. Jährlich werden – mit steigender Tendenz – ca. 100 Eingriffe dieser Art durchgeführt. Unabhängig von der Größe kann eine gutartige Prostatavergrößerung mit dem Holmium YAG-Laser über die Harnröhre (endoskopisch) operiert werden. Bei einer sehr ausgeprägten Prostatavergrößerung kann somit eine offene Operation vermieden werden! Das Prostatavolumen bei den in unserer Klinik behandelten Patienten schwankte zwischen 45 – 360 ml. Ausserdem werden die Nachteile der herkömmlichen (Elektro-)Resektionsverfahren auf ein Minimum reduziert: vor allem das Risiko der intraoperativen Blutung und der postoperativen Nachblutung ist verschwindend gering. Deshalb ist die Katheterverweildauer und in der Folge auch die Dauer des Krankenhausaufenthaltes sehr kurz. Die meiste Patienten verlassen das Krankenhaus spätestens am 3. Tag nach dem Eingriff. Durch das geringere Blutungsrisiko müssen blutverdünnende Medikamente nur für sehr kurze Dauer abgesetzt werden; ASS 100 kann in der Regel sogar problemlos weiter eingenommen werden. 

Im Vergleich zu anderen Laserverfahren ist die HoLEP das einzige Laserverfahren, welche eine komplette Entfernung der gutartigen Wucherung in der Prostata erlaubt, weil das Gewebe sauber von der chirurgischen Kapsel der eigentlichen Prostata abgelöst wird. Ausserdem ist eine vollständige histologische Aufarbeitung des entfernten Gewebes möglich im Gegensatz zu den meisten anderen ablativen Laserverfahren, wie z.B. das GreenLight™-Verfahren. Bei einer richtigen Indikationsstellung führt die HoLEP zu den besten Ergebnissen, vergleichbar mit den bekanntlich optimalen Ergebnissen nach einer offenen Operation. Durch die maximale Gewebsabtragung tritt die Verbesserung des Wasserlassens rasch auf und ist auch dauerhaft, weil das Risiko eines Pseudo-Rezidives aufgrund einer unvollständigen Gewebsabtragung extrem gering ist. 

Leider wird die HoLEP nur an wenigen Kliniken in Deutschland angeboten. Grund dafür ist die bekanntlich steile Lernkurve bei der Einführung der Methode. Unter den verschiedenen Laserverfahren bleibt die HoLEP dennoch die optimale und einzig sinnvolle Methode zur Behandlung einer ausgeprägten Prostatavergrößerung, am besten geeignet für Prostatavolumina ab 40-50 ml ohne Begrenzung nach oben! Nur für die HoLEP liegen inzwischen ausreichend Langzeitergebnisse vor.

Bilal Al-Absi

Oberarzt

Bilal Al-Absi

Oberarzt

Facharzt für Urologie