Zum Hauptinhalt springen

Psychosozialer Dienst

Ein psychosomatisch-psychotherapeutischer Konsiliar- und Liaisondienst ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal im neuen Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin. Durch die personelle und organisatorische Verknüpfung mit der Pädiatrischen Psychosomatik kann eine kompetente psychosoziale/psychosomatische Diagnostik und Behandlung durchgeführt und Unterstützung bei der Bewältigung traumatischer Ereignisse angeboten werden.

In der Kinder- und Jugendmedizin ist in der Regel eine Arbeit mit den Patienten unter Einbeziehung der Familie notwendig. Bei akuten und vor allem bei chronischen Erkrankungen spielen psychosoziale Faktoren (Ressourcen und Defizite) für den Krankheitsverlauf oft eine wichtige Rolle. Evident wird dies bei den vielfältigen psychosomatischen oder somatopsychischen Beschwerden, die bei Kindern und Jugendlichen stark zunehmen und einen nicht unerheblichen Anteil der stationär aufgenommenen Patienten ausmachen.

Die Aufgabenbereiche des Pychosozialen Dienstes umfassen im Einzelnen:

Konsiliardienst

Wird auf einer allgemeinpädiatrischen oder kinderchirurgischen Station im Rahmen einer medizinischen Abklärung deutlich, dass psychosoziale Belastungen, Verhaltensauffälligkeiten oder psychosomatische Störungen vorliegen, kann ein(e) MitarbeiterIn des psychosomatischen Teams konsiliarisch hinzugezogen werden. Nach einer diagnostischen Abklärung (Familien- und Einzeldiagnostik) wird mit den Eltern und dem behandelnden Arzt / Ärztin das weitere Vorgehen besprochen. In der Regel erfolgt eine Empfehlung für eine ambulante Weiterbehandlung. In einzelnen Fällen kann eine Aufnahme auf die Psychsomatische Station angebahnt werden. Eltern von erkrankten oder behinderten Kindern werden in allen sozialversicherungsrechtlichen und finanziellen Belangen, sowie familienunterstützenden Maßnahmen beraten. Auch Reha- und Nachsorgemaßnahmen nach stationärer Behandlung werden vermittelt. Der Konsiliardienst ist einem biopsychosozialen Krankheitskonzept und der Psychotherapie verpflichtet.

Mitarbeit in speziellen Teams und bei der Schulung chronisch kranker Kinder und Jugendlicher

MitarbeiterInnen des psychosomatischen Teams sind fest in medizinische Arbeitsgruppen für bestimmte chronische Erkrankungen integriert. Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen haben höhere Belastungen. Sie sind daher anfälliger für die Entwicklung psychosozialer und psychosomatischer Auffälligkeiten. Auch die Mitwirkung bei Patientenschulungen gehört zu ihren Aufgaben. 
Die Erfahrung zeigt jedoch, dass besonders chronisch kranke Kinder und Jugendliche mit einer geringen Krankheits- und Behandlungseinsicht (und einer mangelnden Compliance) und deren Familien, durch strukturierte Gruppenschulungsprogramme meist nicht erreichbar sind. Sie bedürfen oft einer intensiven stationären Behandlung, bei der psychosoziale MitarbeiterInnen einen wichtigen Behandlungsbaustein darstellen. 
Zurzeit arbeiten Mitarbeiter(innen) des psychosomatischen Teams in folgenden medizinischen Arbeitsgruppen mit: 

  • Diabetes mellitus
  • Mukoviszidose
  • chronisch entzündliche Darmerkrankungen
  • onkologische Erkrankungen (Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie)
  • Schwerbrandverletzte (Klinik für Kinderchirurgie)

Kinderschutzgruppe

Eine Kinder(chirurgische) Klinik ist in der Regel die erste Anlaufstelle für Kinder nach Gewalterfahrung. Ein effektives und effizientes Vorgehen ist in diesen Fällen besonders wichtig. Es gibt deshalb eine feste Arbeitsgruppe, die von den Stationen in Fällen des Kinderschutzes hinzugezogen wird. Ihr gehören Mitarbeiter(innen) aus dem ärztlichen Bereich, der Pflege und dem psychosozialen Team an.

Pädagogischer Bereich

Erzieherinnen auf den Stationen bieten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit der Beschäftigung während ihres Krankenhausaufenthalts. Besonders bei den langzeitkranken- und chronisch kranken Patienten ist die pädagogische Betreuung ein wichtiger Baustein einer kindgerechten Versorgung, der dazu beiträgt, dass belastende Behandlungserfahrungen und angstbesetzte Erlebnisse besser verarbeitet werden können.

Seelsorge

Mit der für das Kinderzentrum zuständigen Klinikpfarrerin Frau Mechthild Neustock gibt es eine enge Kooperation.