Weil der Anfang zählt…

Es gibt nur wenige Ereignisse im Leben, die Freude aber auch Unsicherheit und gleichzeitig viele Fragen mit sich bringen, wie die Geburt eines Kindes, besonders des ersten. Das Team der Geburtshilfe am Klinikum Kassel steht, gemeinsam mit der Kinderklinik, werdenden Müttern und Neugeborenen professionell und zugewandt zur Seite. Und zwar sowohl bei unkomplizierten Geburten und reifen Kindern, als auch bei Frühgeburten, schwierigen Geburtsverläufen oder Mehrlingsgeburten. 
 

Perinatalzentrum Level 1: höchste Versorgungsstruktur

Das Klinikum Kassel ist ein so genanntes Perinatalzentrum Level 1, die höchste Versorgungsstufe für eine Geburts- und Kinderklinik in Deutschland. Hier sind alle medizinischen Disziplinen vor Ort, um in einer möglichen Risikosituation jederzeit für Mutter oder Kind die höchste Sicherheit zu gewährleisten und dennoch ein familienorientiertes Geburtserlebnis zu ermöglichen.
 

Interdisziplinäres Team: zertifizierte Still- und Laktationsberaterinnen

Am Klinikum Kassel unterstützen seit mehr als zehn Jahren zertifizierte Still- und Laktationsberaterinnen aus verschiedenen Berufsgruppen die Mütter und ihre Neugeborenen. Zusammen mit den Hebammen und Pflegerinnen begleiten sie Stillen und Bindung im frühen Wochenbett, unterstützen beim Anlegen, geben Tipps für entspanntes Stillen und reichliche Milchbildung, bei der Milchgewinnung per Hand oder beim Abpumpen der Muttermilch über eine elektrische Milchpumpe.
 

Fachkompetenz für allerkleinste Patient*innen

So vielfältig die Bedürfnisse der jüngsten Patient*innen im Klinikum Kassel und ihrer Eltern sind, so vielfältig ist auch das Stillteam: Darunter sind Hebammen, Ärztinnen, eine Logopädin und auch zwei Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen der Frühchenstation. „Wir möchten Mütter zum Stillen motivieren und die dauerhafte Ernährung mit Muttermilch ermöglichen“, beschreibt Fachpflegekraft Ines Kayser ihre Tätigkeit.  Auch kleine Frühgeborene können an die Brust angelegt werden und so ihre natürlichen Reflexe trainieren.
 

Logopädin begleitet besondere Fälle

Die Logopädin und Stillberaterin Tessa Füllgraf ist sowohl bei den Allerjüngsten als auch in der Frauenklinik im Einsatz als Stillberaterin. Sie wird hinzugezogen, wenn es Saug- und Trinkschwächen bei den Babys gibt. Manchmal ist bereits vorgeburtlich klar, dass ein Neugeborenes besondere Unterstützung brauchen wird, weil es zum Beispiel eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte hat. Tessa Füllgraf betreut diese Familien gemeinsam mit einem Team vor und dann direkt nach der Geburt, um auch ihnen einen guten Start ins Stillen zu ermöglichen.

Individuelle Begleitung für jede Mutter – unabhängig vom Stillwunsch

Die Hebammen und Ärztinnen der Frauenklinik, die zertifizierte Stillberaterinnen sind, kennen die Sorgen und Schwierigkeiten von jungen Müttern mit Blick auf das Stillen: „Manche Frauen sind noch unsicher, vor allem wenn es das erste Kind ist. Wir helfen Ihnen die Signale ihres Kindes zu verstehen und von der Sorge in die Fürsorge zu kommen“, beschreibt Hebamme Marion Heidemann ihre Tätigkeit. Oberärztin Stefanie Lorbeer stellt die Bedürfnisse der Familie in den Vordergrund ihrer Stillberatung: „Stillen ist die natürlichste Gesundheitsförderung für Mutter und Kind. Deshalb zählt besonders ein guter Anfang mit ungestörtem Bonding“, sagt sie. Aber auch: „Sollte eine Mutter nicht stillen wollen oder nicht stillen dürfen, stehen wir Ihr beratend zur Seite und geben Hilfestellungen, wie das Füttern mit der Flasche im innigen Körperkontakt möglich ist.“
 

Zertifizierung der Geburtshilfe zum Babyfreundlichen Krankenhaus nach WHO

Die Geburtshilfe am Klinikum Kassel bringt mit ihrem großen Stillteam und den umfangreichen medizinischen Versorgungsmöglichkeiten für Früh- und Neugeborene beste Voraussetzungen für die geplante WHO-Zertifizierung zum babyfreundlichen Krankenhaus mit. „Babyfreundliche Kliniken passen Abläufe stärker an die Bedürfnisse von Frauen, Babys und Familien an. Es gibt einen zehn Schritte umfassenden Weg zur zertifizierten Klinik. Dazu zählen Bindungsförderung mit intensivem Haut-zu-Hautkontakt (auch nach einem Kaiserschnitt), Raum zum gemeinsamen Ankommen, dass Mutter und Kind auf der Wochenstation rund um die Uhr zusammenbleiben und geschultes Personal“, so Kreißsaal-Oberärztin Stefanie Lorbeer.
 

In der Region vernetzt

Die Still- und Laktationsberaterinnen in Nordhessen sind bestens miteinander vernetzt und es finden regelmäßig Regionaltreffen statt. Hier werden zum Beispiel aktuelle Studien, neue Leitlinien und komplexe Fälle besprochen.