Elterninformationen
Liebe Eltern,
willkommen in unserem Bereich Neonatologie des Klinikum Kassels. Ihr Kind wurde auf unserer Station F51 oder F54 aufgenommen, da es möglicherweise als Frühgeborenes zur Welt kam oder kurz nach der Geburt besondere Überwachung und spezielle Behandlung benötigt.
Die Aufnahme Ihres Kindes auf unserer Station ist eine emotionale Ausnahmesituation. Sorgen und Unsicherheiten begleiten Sie in diesen Tagen und die ungewohnte Umgebung kann belastend sein.
Diese Elterninformation soll Ihnen helfen, sich auf unserer Station zurecht zu finden. Bei Fragen oder Anliegen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.
Ihr Team der Station F51/F54
Die Station
Die Neonatologie ist Teil des Perinatalzentrums Level 1 im Klinikum Kassel und versorgt Frühgeborene ab der 22. Schwangerschaftswoche und kranke Neugeborene. Unsere Station befindet sich direkt neben dem Kreißsaal, wodurch kurze Wege und eine gute Kommunikation zwischen der Geburtshilfe und der Kinderklinik gewährleistet sind.
Der Bereich Neonatologie ist in zwei Stationen aufgeteilt, die sich auf einem gemeinsamen Flur befinden.
- Die F51 ist unsere neonatologische Intensivstation und verfügt über zwölf Beatmungsplätze. Das betrifft einerseits sehr kleine und unreife Frühgeborene, aber auch Neugeborene mit z.B. angeborenen Fehlbildungen oder Anpassungsstörungen.
- Die F54 ist unsere Intensivüberwachungsstation (IMC) mit 16 Behandlungsplätzen. Hier ist es auch möglich Kinder mit Atemhilfe zu versorgen. Oft liegen hier aber Neugeborene mit Infektionen aller Art, Neugeborenengelbsucht oder Kinder, die vorher auf der Intensivstation lagen und im IMC-Bereich weiterbetreut werden.
Unser großes multiprofessionelles Team besteht aus speziell ausgebildeten
(Fach)Kinderkrankenschwestern/-pflegern, Krankenschwestern/-pflegern, Ärzt*innen, Neonatolog*innen, Stillberaterinnen, Logopäd*Innen, Physiotherapeut*innen und einer psychosozialen Fachkraft, die Ihr Kind rund um die Uhr betreuen.
Station F51 Station F54 |
Frühgeborene und kranke Neugeborene sind besonders anfällig für Infektionen, die schwerwiegende Folgen haben können.
Das Einhalten der Hygieneregeln dient dem Schutz unserer Patient*innen, deswegen bitten wir Sie folgende Regeln zu beachten:
- Legen Sie die Jacken in die dafür vorgesehenen Schließfächer im Eingangsbereich.
- Kein Tragen von Schmuck, Ringen und Uhren an Händen und Armen.
- Keine langen/künstlichen Fingernägel.
- Vor dem Betreten der Station 30 Sekunden Händedesinfektion.
- Nach Betreten des Patientenzimmers und bei Verschmutzung die Hände waschen und anschließend desinfizieren.
- Ihr Handy desinfizieren Sie vor dem Ablegen am Platz mit den bereitgestellten Desinfektionstüchern und sich anschließend die Hände.
- Keine Gegenstände auf dem Mülleimer oder Boden abstellen.
- Bedienen Sie sich nicht eigenständig an den Schränken.
- Nach dem Verlassen der Station nochmals gründliche Händedesinfektion.
Bei Infektionssymptomen tragen Sie bitte eine FFP2-Maske und halten Sie vor Kontakt mit Ihrem Kind Rücksprache mit dem Stationspersonal.
Gerne können Sie ihr Handy für viele Erinnerungsfotos und Videos nutzen. Bitte vermeiden Sie Telefonate und unterhalten Sie sich in Zimmerlautstärke. Schalten Sie Ihr Handy auf stumm.
Bei Fragen oder Unsicherheiten können Sie sich jederzeit an uns wenden.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Sie finden uns in Haus F, Ebene 5, direkt neben dem Kreißsaal.
Während dem Aufenthalt Ihres Kindes auf der Station F51 und F54 haben Sie die Möglichkeit Ihr Fahrzeug im Parkhaus 1 abzustellen. Dieses befindet sich im oberen Bereich der Mönchebergstraße. Sie können zwischen folgenden Varianten wählen:
- Tageskarte 3,50€
- Wochenkarte 18,00€
- Monatskarte 40,00€
Bitte wenden Sie sich dafür an den zentralen Empfang am Haupteingang.
Bei Aufnahme Ihres Kindes erhalten Sie den Behandlungsvertrag und Aufnahmepapiere. Bitte füllen Sie diese sorgfältig aus und geben Sie sie auf Station zurück.
Wir möchten Sie bitten, Ihr Kind umgehend nach der Geburt bei der Krankenkasse anzumelden, falls Sie das noch nicht veranlasst haben. Das hilft uns einen reibungslosen Ablauf hinsichtlich der Abrechnung der Krankenhausbehandlung zu gewährleisten.
Die Daten können Sie direkt auf den Aufnahmepapieren, persönlich, telefonisch oder per E-Mail angeben.
| Persönlich: | Aufnahmebüro der Kinderklinik, Haus F, Ebene 4 |
| Telefonisch: | 0561 980-5361 oder 0561 980-2245 |
| E-Mail: | psz(at)gnh.net |
Ihre Rolle als Eltern
Sie als Eltern sind die Hauptbezugsperson Ihres Kindes.
Die Eltern-Kind-Bindung ist uns ein wichtiges Anliegen, sodass Sie frühzeitig in die Versorgung und Pflege Ihres Kindes einbezogen werden.
Eltern sind Eltern und keine Besucher*innen. Sie können jederzeit und so oft Sie möchten zu Ihrem Kind. Damit Sie nicht jedes Mal zum Hereinlassen klingeln müssen, erhalten Sie zum unkomplizierten Zugang auf unsere Station eine Elterneinlasskarte. Diese muss bei Entlassung oder Verlegung wieder abgegeben werden. Geben Sie diese nicht an Dritte weiter und melden Sie einen Verlust umgehend an uns.
Bitte beachten Sie, dass für die nötige Ruhe und Sicherheit auf Station nur Besuche durch Eltern erlaubt sind. An unserem Eingang stehen Ihnen Schließfächer für Ihre Jacken zur Verfügung. Diese können entweder mit einem PIN-Code oder einem Schlüssel genutzt werden.
Die Schließfächer müssen täglich bei Verlassen der Station freigegeben und dürfen nicht reserviert werden.
Unsere Visite findet täglich von 08:45 Uhr bis 10:30 Uhr statt. Bei dieser können Sie gerne dabei sein, um gemeinsam über die Entwicklung Ihres Kindes zu sprechen, Therapien zu erklären und Ihre Fragen zu beantworten. Dienstag und Freitag ist Chefarztvisite.
Aus Datenschutzgründen bitten wir Sie, bei der Visite der Mitpatient*innen kurz das Zimmer zu verlassen.
Unser Ziel ist es Sie an die selbstständige Versorgung Ihres Kindes heranzuführen und anzuleiten.
Dies beginnt mit den ersten zarten Berührungen und der beruhigenden Wirkung Ihrer Stimme. Anschließend wird es das Känguruhen, Wickeln, Füttern, Stillen oder Baden sein. Nachweislich fördert eine familienzentrierte entwicklungsfördernde Betreuung das Outcome von Frühgeborenen.
Die Versorgungsrunden richten sich nach den Bedürfnissen Ihres Kindes und sind nicht unbedingt an feste Zeiten gebunden. Gerne sprechen wir uns mit Ihnen ab, denn besonders Frühgeborene benötigen lange Ruhephasen.
Bitte bringen Sie keine eigene Kleidung für Ihr Kind mit. Wir kümmern uns um die passende Versorgung, damit es sich bei uns wohlfühlt.
Liebe Mutter,
herzlichen Glückwunsch zur Geburt ihres Kindes! Sicher haben Sie sich während der Schwangerschaft Gedanken zum Thema Stillen gemacht. Es ist nun einiges anders gekommen als geplant. Ihr Kind wurde einige Wochen früher als erwartet geboren oder muss aufgrund einer Erkrankung stationär behandelt werden. Die Versorgung Ihres Babys ist Ihnen erstmal zum großen Teil aus den Händen genommen worden und liegt nun beim Pflegefachpersonal und den Ärzt*innen der Intensivstation.
Aber Sie als Mutter haben die Möglichkeit, aktiv einen großen Beitrag für die Genesung und das gute Gedeihen Ihres Babys zu leisten!
Muttermilch ist für den unreifen Organismus Ihres Babys von unschätzbarem Wert, sie ist gut verträglich und schützt vor Infektionen.
Leider ist Ihr Kind aufgrund seiner Frühgeburtlichkeit oder einer Erkrankung derzeit nicht bei Ihnen und kann noch nicht selbstständig an der Brust trinken. Durch das regelmäßige Abpumpen mit einer elektrischen Milchpumpe kann die Milchproduktion aber trotzdem gut angeregt werden.
Bitte beginnen Sie so früh wie möglich nach der Geburt mit dem Abpumpen. Es ist normal, dass Sie anfangs nur wenige Tropfen Milch gewinnen können. Der Milchfluss kann durch die Mutter-Kind-Trennung, sowie durch Angst und Sorge verzögert sein. Entscheidend ist, dass Sie regelmäßig weiter abpumpen damit die Milchbildung gut angeregt wird. Schauen Sie beim Abpumpen ein Foto oder Video Ihres Kindes an. Beim Besuch auf Station können Sie direkt am Bett abpumpen.
Wie oft sollten Sie Abpumpen?
In den ersten 14 Tagen nach Geburt mindestens 8x in 24 Stunden (alle 3 Stunden) für 15 Minuten. Bitte unbedingt auch nachts abpumpen, da in der Zeit nach Mitternacht verstärkt milchbildende Hormone freigesetzt werden. Wenn eine gute Milchbildung erreicht ist, können die Abpumpzeiten auf 4 Stunden erweitert werden.
Was benötigen Sie zum Abpumpen in der Klinik?
In der Klinik ist in jedem Zimmer eine Milchpumpe vorhanden. Sie erhalten vom Pflegepersonal zwei Abpumpsets pro Abpumpvorgang. Die Milchmenge und der Fettgehalt der Milch erhöhen sich, wenn beide Brüste gleichzeitig abgepumpt werden und Sie sparen Zeit.
Eine Massage der Brust begünstigt ein frühes Einsetzen des Milchspendereflexes und somit mehr Milch. Beachten Sie beim Abpumpen mit der elektrischen Pumpe eine angenehme Sogstärke. Das Abpumpen darf niemals Schmerzen bereiten.
Was benötigen Sie für das Sammeln von Muttermilch zu Hause?
- Eine elektronische Milchpumpe (das Rezept erhalten Sie auf der Geburtshilfestation F91)
- Plastikflaschen für den Transport werden Ihnen von der betreuenden Pflegefachkraft ausgehändigt.
- Namensetiketten Ihres Kindes erhalten Sie auf Station. Die Transportflaschen bitte immer korrekt mit Datum und Uhrzeit beschriften. Sie können mehrere, abgekühlte Milchportionen in einer Flasche sammeln. Bitte geben Sie die Milch mindestens einmal täglich auf Station ab.
- Kühltasche mit Kühlelementen für den Transport der Milch in die Klinik
Transport
Die gesammelte Milch bringen Sie in einer Kühltasche mit Kühlelementen direkt mit auf Station. Dort geben Sie die Flaschen beim Pflegepersonal ab und erhalten Neue für den Transport. Die abgepumpte Muttermilch bitte im Kühlschrank lagern. Falls absehbar sein sollte, dass Ihr Kind nicht die ganze Menge verbrauchen kann, frieren Sie die Milch bitte zu Hause in speziellen Muttermilchgefrierbeuteln ein.
Reinigung des Pumpsets zu Hause
Das Pumpset muss nach jeder Benutzung in heißem Wasser mit etwas Spülmittel abgewaschen und hinterher klar abgespült werden. Anschließend können Sie alle Teile in einem Vaporisator auskochen und in ein frisches Geschirrhandtuch einschlagen.
Bei weiteren Fragen steht Ihnen das Pflegepersonal gerne zur Verfügung.
Bei speziellen Fragen oder Schwierigkeiten bei der Muttermilchgewinnung wenden Sie sich bitte an unsere Stillberaterinnen. Diese kommen in den ersten Tagen auf Sie zu.
Beim Känguruhen liegt Ihr Kind, nur mit einer Windel bekleidet, Haut zu Haut auf Ihrer nackten Brust. Dabei wird es gut zugedeckt, um einen Wärmeverlust zu vermeiden. Dies fördert die Eltern-Kind-Bindung, reguliert Atmung und Herzschlag, unterstützt die Muttermilchproduktion, reduziert Stress und fördert die allgemeine Entwicklung.
Ist Ihr Kind stabil genug, können Sie es mit Unterstützung bis zu mehrmals täglich selbstständig zum Kuscheln auf den Arm nehmen.
Bitte bringen Sie genug Zeit mit (min. eine Stunde, optimal von Versorgungsrunde zu Versorgungsrunde), damit Sie das Kuscheln ausgiebig genießen können.
Außerdem benötigt es einige Zeit bis Sie und Ihr Kind richtig positioniert sind. Gehen Sie vorher auf Toilette, verzichten Sie auf starke Duftstoffe und vermeiden Sie das Rauchen.
Viele Eltern machen die Erfahrung, dass sich Ihre Stimme beruhigend auf Ihr Kind auswirkt, denn diese kennt es schon aus dem Mutterleib. Lesen Sie Ihrem Kind vor, erzählen Sie Geschichten oder singen Sie ein Lied. Wenn Sie merken, dass Ihr Kind positiv auf Ihre Berührungen reagiert, können Sie auch dies selbstverständlich tun. Achten Sie auf großflächige Berührungen und legen Sie die Hand flach auf, anstatt intuitiv dem Gefühl des Streichelns nachzugehen.
Auch das Schreiben von einem Tagebuch kann Ihnen helfen, Ihre eigenen Gefühle, Erfahrungen oder wichtige Ereignisse festzuhalten und ist später eine tolle Sammlung von Erinnerungen für Ihr Kind.
In unserer Elternküche haben Sie die Möglichkeit, sich zurückzuziehen oder sich mit anderen Eltern auszutauschen. Hier steht Ihnen ein Kühlschrank für Lebensmittel, eine Mikrowelle und Kaffee/Tee zur Verfügung. Mitaufgenommene Eltern bekommen dort über ein Tablettsystem ihr Essen geliefert.
Auf unserem Flur können Sie sich für Ihren Aufenthalt auf Station Wasser mit in die Patientenzimmer nehmen. Bitte denken Sie daran, das Leergut wieder an uns zurückzugeben. Heißgetränke und Lebensmittel sind im Patientenzimmer nicht erlaubt.
Toiletten finden Sie außerhalb der Station vor dem Kreißsaal.
Auf Station stehen zwei Zimmer für ein Rooming-In zur Verfügung. So haben Sie kurz vor Entlassung die Möglichkeit sich mitaufnehmen zu lassen und 24h bei Ihrem Kind zu sein. Eine Toilette und Dusche befindet sich auf Station und das Elternessen wird in der Elternküche bereitgestellt.
Eine generelle Mitaufnahme von Eltern ist leider nicht möglich. Falls Sie einen weiteren Anfahrtsweg haben, besteht die Möglichkeit einer Unterbringung im Elternhaus direkt gegenüber der Klinik.
Sprechen Sie uns dazu an. Wir beraten Sie gerne und melden Sie bei Bedarf direkt an. Je nach Auslastung müssen Sie mit etwas Wartezeit rechnen.
Der Aufenthalt im Krankenhaus und die Sorgen um das eigene Kind sind eine emotionale Belastung für Sie und Ihre Familie. Unsere Kolleg*innen vom psychosozialen Dienst helfen bei organisatorischen Fragen und der Vermittlung weiterführender Hilfe. Auch das Hinzuziehen psychologischer Unterstützung oder einer Seelsorge ist möglich.
Zögern Sie nicht uns anzusprechen, wenn Sie Unterstützung benötigen oder einfach jemanden zum Reden brauchen.
Ihr Kind auf Station
Ihr Kind liegt bei uns im Inkubator oder Wärmebett und ist bis zur Entlassung an Monitore angeschlossen. Um Lärm und Licht abzuwenden, sind die Betten mit Tüchern abgedeckt. Auf Station ist eine ruhige Atmosphäre wichtig und Lärmohren in den Zimmern erinnern an das Regulieren der Lautstärke.
Pflegerische und ärztliche Maßnahmen versuchen wir zu koordinieren, um Ihrem Kind so wenig wie möglich Stress zuzuführen.
Ist Ihr Kind sehr früh auf die Welt gekommen, liegt es in einem sogenannten Inkubator. Dort bekommt es die notwendige Wärme, sowie Feuchte und ist gleichzeitig vor Lärm geschützt.
Für Neugeborene eignet sich der Inkubator für eine kontinuierliche Beobachtung gut.
Kann Ihr Kind selbstständig die Temperatur halten, erfolgt die Unterbringung oder der Umzug in ein Wärmebett. Hier ist es meistens vollständig angezogen und bekommt vielleicht nur etwas Wärme über die Matratze.
Der Monitor überwacht die Herzfrequenz, die Atmung, den Sauerstoffgehalt und den Blutdruck Ihres Kindes. Kleinste Abweichungen werden sofort registriert, sodass das Pflegepersonal sofort auf diese reagieren können. Dazu kleben drei Elektroden auf der Brust Ihres Kindes und ein rotleuchtender Sensor an der Hand oder an dem Fuß. Kleine Manschetten am Arm oder Bein messen den Blutdruck und über einen kleinen gelben Sensor kann durchgehend die Hauttemperatur gemessen werden.
Wichtige Werte werden zentral im Stützpunkt oder an anderen Monitoren angezeigt, sodass wir Veränderungen auch sehen können, wenn wir nicht direkt am Patientenbett stehen. Bitte erschrecken Sie nicht, wenn sie einen Alarm hören. Nicht jeder Alarm ist bedrohlich. Manchmal können durch Bewegungen Fehlalarme ausgelöst werden.
Viele Frühgeborene oder kranke Neugeborene benötigen Unterstützung bei der Atmung. Dazu gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.
Manche Kinder benötigen nur etwas Sauerstoff über eine Nasenbrille, andere einen CPAP. Das bedeutet, dass ein kontinuierlicher Luftstrom dabei hilft die Lungen offen zu halten und die Atmung somit erleichtert wird. Auch die Sauerstoffzufuhr ist darüber möglich. Dazu trägt Ihr Kind eine Mütze und eine kleine Maske/Prong, die auf der Nase sitzt.
Ist eine intensivere Beatmung nötig oder kann Ihr Kind nicht mehr selbstständig ausreichend atmen, ist eine Intubation und invasive Beatmungsform notwendig. Auch während Operationen benötigt man diese Art von Beatmung. Dazu wird ein Tubus über die Nase bis in die Luftröhre gelegt. Ihr Kind bekommt davon nichts mit, da es dafür eine kleine Narkose bekommt.
Wenn Ihr Kind sehr früh auf die Welt gekommen ist oder noch nicht genug Kraft zum Trinken hat, wird ein kleiner Schlauch über die Nase in den Magen gelegt. Über diese Sonde können Nahrung oder Medikamente sondiert werden. Nach und nach üben wir, gemeinsam mit Ihnen und Ihrem Kind, das selbstständige Trinken an der Flasche und an der Brust. Hier erhalten Sie auch Unterstützung von unseren Logopäd*Innen und Stillberaterinnen.
Ausführliche Informationen zum Thema Muttermilch finden Sie hier.
Sehr kleine und kranke Kinder können Ihren Flüssigkeits- und Nährstoffbedarf in den ersten Tagen noch nicht ausschließlich über die Nahrung decken. Aus diesem Grund wird ein kleiner Schlauch in die Vene gelegt, worüber kontinuierlich Flüssigkeit mit allen nötigen Zusätzen in den Körper gelangt. Über diese Infusionen können auch Medikamente verabreicht werden.
Am dritten Lebenstag nehmen wir das Neugeborenenscreening ab, das auf angeborene Krankheiten untersucht. Durch eine frühzeitige Erkennung und Behandlung können langfristige Schäden verhindert werden. Dazu sind nur wenige Tropfen Blut notwendig. Diese werden mit der Routineblutentnahme abgenommen, sodass Ihr Kind nicht extra gestochen werden muss.
Um Hörstörungen zu erkennen, wird während dem Klinikaufenthalt das Hörscreening durchgeführt. Eine frühzeitige Behandlung beeinflusst die sprachliche Entwicklung positiv. Dazu bekommt Ihr Kind im Schlaf einen kleinen Kopfhörer aufgesetzt, womit schmerzfrei Schallwellen gemessen werden.
Für Beides benötigen wir innerhalb der ersten beiden Lebenstage Ihre schriftliche Einwilligung. Die Unterlagen dazu erhalten Sie bei der Aufnahme.
Die STIKO empfiehlt für Neugeborene, die während der RSV-Saison (Oktober bis März) geboren werden, die RSV-Impfung vor Entlassung aus der Geburtsklinik durchzuführen. Dazu haben Sie auf unserer Station die Möglichkeit. Unsere Ärzt*innen kommen auf Sie zu und benötigen dafür Ihre Einwilligung.
RSV ist ein Virus, der Atemwegserkrankungen verursacht und bei Neugeborenen, sowie Säuglingen schwere Komplikationen hervorrufen kann. RSV ist die häufigste Ursache für Krankenhausaufenthalte bei Kindern.
Je nach Alter Ihres Kindes bieten wir zusätzlich STIKO-empfohlene Impfungen an und führen diese gern bei uns durch.
Weitere Informationen finden sie hier.
Über den Zeitpunkt der Entlassung werden Sie frühzeitig informiert. Unsere Ärzt*innen brauchen für den ausführlichen Arztbrief den Namen Ihrer*Ihres Kinderärztin*Kinderarztes. Sollten Rezepte benötigt werden, erfolgt dies in der Entlassungswoche. Damit keine wichtigen Fragen untergehen, wird mit Ihnen am Tag vor der Entlassung ein ärztliches und pflegerisches Abschlussgespräch geführt. Rufen Sie am Entlassungstag morgens auf Station an, ob alles wie besprochen stattfindet und seien Sie dann bis 10:00 Uhr auf Station. Denken Sie an entsprechende Kleidung für Ihr Kind und an ein geeignetes Transportmittel (Babyschale, Kinderwagen).
Der „Bunte Kreis Kassel“ bietet eine sozialmedizinische Nachsorge für Familien an, deren Kinder zu früh geboren sind oder durch eine Erkrankung eine intensive Nachsorge benötigen. Die Finanzierung erfolgt durch die Krankenkassen. Für weiteren Unterstützungsbedarf besteht auch die Möglichkeit die „Frühen Hilfen Kassel“ miteinzubeziehen.