Gottesdienst & Seelsorge
An jedem Mittwoch um 16 Uhr lädt der Krankenhausseelsorger zum Gottesdienst im "Raum der Stille" ein, der live auf die Patientenfernseher in den Krankenzimmern übertragen wird (Kanal 34).
An Sonn- und Feiertagen sind unsere Patient*innen bei den evangelischen Gottesdiensten willkommen, die um 9 Uhr im Diakonissenhaus gehalten werden. Die Gottesdienste werden auch über Lautsprecher in den "Raum der Stille" in unser Krankenhaus übertragen.
Im dritten Stock des Krankenhauses lädt dieser "Raum der Stille" zu jeder Tageszeit zum persönlichen Gespräch mit Gott ein.
Über Eucharistiefeiern, die für katholische Patient*innen dort angeboten werden, informiert Sie der katholische Priester.
Aus einer im Krankenhaus regelmäßig verteilten Schrift der christlichen Kirchen können Sie entnehmen, welche Geistlichen darauf eingerichtet sind, zu Krankenbesuchen zu kommen.
Gottesdienste
Wochenschlussgottesdienste | Samstag um 18:30 Uhr Kapelle Diakonissenhaus (abwechselnd von Geistlichen der beiden christlichen Konfessionen) |
Evangelischer Gottesdienst | Sonn- und Feiertage um 9:00 Uhr Diakonissenhaus |
Denkanstöße zu dem Buntfenster im Raum der Stille
Braune und graue Flächen fassen das Bild unten und an den Seiten an. Nach oben zu, jenseits des Himmelbogens, wird es heller. Ein Mensch ist durch starke Linien, die wie Mauern wirken, vom "normalen Leben" ausgegrenzt, ans Bett gefesselt. Ein Mensch - ob Mann oder Frau ist unwesentlich! - ist nach innen gekehrt, mit geschlossenen Augen. Wenn Sie die rechte Seite des Kopfes abdecken, sehen Sie ein zweites Gesicht - diesmal im Profil. Die sonst so tätigen Hände sind zusammengelegt. Zum Gebet? Das ist die Haltung eines Menschen, der das Bett hüten muss. Seine Sehnsucht ist nach "draußen" gerichtet, dorthin, wo das Leben pulsiert. Oder hat sich dieser Mensch vom "normalen Leben" abgewendet? Ich denke, er schaut vor allem nach innen. Er horcht in sich hinein.
Könnte man den kleinen Vogel, der in einem Baum dennoch Heimat und Geborgenheit findet, den "Vogel der Hoffnung" nennen? Er scheint uns ein Lied zu flöten, den Menschen aufmuntern zu wollen. Merkwürdig, dass einem - ist man krank - manches wichtig wird, was vorher unwesentlich war, und anderes, was man für bedeutsam hielt, an Gewicht verliert!
Von oben her senkt sich ein Bogen herab und öffnet sich über der*dem Kranken. Ein Gewirr von Linien ist zu sehen. Ist hier das "obere Jerusalem" angedeutet? Oder ist da eine Strickleiter, die der*dem Kranken zugeworfen wird? Eine Leiter ist der Bibel oft Symbol für die Verbindung zwischen Gott und Mensch. Oder ist ein Berg angedeutet, auf den viele Wege und Stufen führen? Je höher man steigt, desto weniger Seitenwege sind möglich. Hat man aber die Spitze erreicht, ist man "über den Berg", so tun sich Ausblicke auf, und der mühsame Weg ist bald vergessen.
Im lichten Bereich ist ein Kopf zu sehen, dessen eine Hälfte von einem rötlichen - gelben Schleier verdeckt ist. Das ist eine Erfahrung, die Patient*innen vielfach machen: Das Angesicht Gottes ist ihm verborgen, der "liebe" Gott scheint überlagert zu sein von einem düsteren, unbegreiflichen Gott. Die Frage "Warum muss ich so leiden? Womit habe ich das verdient?" quält. Oder sollte es gerade umgekehrt sein? Hinter dem, was uns unbegreiflich und ungerecht scheint, leuchtet dennoch das Angesicht Gottes. Wie schön wäre es, wenn wir diese Erfahrung gerade im Krankenhaus machen könnten!
Dekan Heinz Gerlach