Kernspintomographie (MRT)
Die Kernspintomographie wird auch als Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) bezeichnet. Mit Hilfe starker Magnetfelder und Radiowellen werden Schnittbilder vom Körper und seinen Organen erzeugt, wobei der Vorteil der Methode in der röntgenstrahlenfreien Anwendung und dem hohen Gewebe- und Weichteilkontrast liegt. Ohne die Lage des Patient*innen zu verändern, ist es möglich, den Körper mehrdimensional in unterschiedlichen Schnittebenen mit einem sehr hohen Bildkontrast darzustellen.
Die klinische Anwendung der Magnetresonanz-Tomographie begann in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts. Sie bezog sich zunächst auf die Diagnostik von Erkrankungen des Gehirns und des Rückenmarks, von Wirbelsäule und Knochen sowie von Gelenken und Weichteilen. Die diagnostischen Möglichkeiten konnten sehr rasch durch technische Innovationen auf zahlreiche Organe und Organsysteme ausgedehnt werden, so dass die MRT heute in der Diagnostik von Erkrankungen des Herzens, des Bauchraums, der Beckenorgane, der Brustdrüsen, des Knochenmarks sowie der Gefäße nicht mehr wegzudenken ist.
Im Fachbereich Radiologie des MVZ Gesundheit Nordhessen sind gleich zwei hochmoderne MRT-Geräte (1,5 Tesla und 3 Tesla) der Firma General Electric (GE) im Einsatz, um die Wartezeiten für unsere Patient*innen so gering wie möglich zu halten.
Hochfeld 3 Tesla MRT
Unser Hochfeld 3-Tesla MRT (3-T MRT) ermöglicht uns bei bestimmten Fragestellungen noch aussagekräftigere Untersuchungen. Auf Grund der höheren Feldstärke gelingt bei der 3-Tesla-MRT im Vergleich zur herkömmlichen 1.5-Tesla-MRT insbesondere die Darstellung von Gelenk-, Knorpel- aber auch Gehirnstrukturen detailgenauer und kontrastreicher, was zu einer wesentlichen Verbesserung der Diagnostik beiträgt. Zusätzlich haben wir die Möglichkeit durch die im Gerät implementierte Hochfeld-MRT-Spektroskopie (MRS) einen Tumor durch verdächtige Stoffwechselprodukte direkt nachzuweisen, was insbesondere bei neuroradiologischen Fragestellungen eine wichtige Rolle spielt.
Wie viel Zeit ist nötig?
Die Untersuchung kann je nach Anforderung bis zu 45 Minuten dauern. Hierbei liegen die Patient*innen in einer etwa 1,5 Meter langen Röhre, in der lautes Klopfen zu hören ist. Bei bestimmten Fragestellungen muss ein Kontrastmittel gespritzt werden. Über eine Klingel können die Patient*innen jederzeit die Untersuchung abbrechen lassen.
Verträglichkeit und Nebenwirkungen
Aufgrund des starken Magnetfeldes ist das Verfahren bei einigen Patient*innen nicht anwendbar. Dies sind Patient*innen mit implantierten elektronischen Geräten, da hier elektronische Bauteile geschädigt und außer Funktion gesetzt werden können. Hierzu zählen z. B. Patient*innen mit Herzschrittmachern, Insulinpumpen und Neurostimulatoren.
Bei insgesamt sehr guter Verträglichkeit aller zugelassenen MR-Kontrastmittel werden selbst allergische Reaktionen als häufigste Nebenwirkung nur sehr selten beobachtet. Die wichtigste Anwendungsbeschränkung der vergangenen Jahre bezog sich auf Patient*innen mit einer eingeschränkten Nierenfunktion, da in diesen Fällen die Ausscheidung der Kontrastmittel verzögert ist, sodass Ablagerungen in Geweben möglich sind, die in sehr seltenen Fällen eine nephrogene systemische Fibrose (NSF) auslösen können.
In jüngsten wissenschaftlichen Publikationen wurde über zerebrale Ablagerungen von Gadolinium in verschiedenen Regionen des Gehirns und anderen Geweben (z.B. in der Leber, der Niere, der Muskulatur, der Haut oder im Knochengewebe) berichtet und zwar bei Patient*innen, die wiederholt Kontrastmittel erhielten. Gemäß aktuellem wissenschaftlichen Kenntnisstand verursachen diese Ablagerungen keine Erkrankungen oder Symptome. Von vielen erfahrenen Forschungsgruppen weltweit werden derzeit weitere Untersuchungen durchgeführt.
Wichtig!
Patient*innen mit Platzangst (Klaustrophobie) sollten dies schon bei der Terminvergabe mitteilen und sich gegebenenfalls vor der Untersuchung ein Beruhigungsmittel geben lassen. Sie sollten in solchen Fällen in Begleitung zu Ihrem Termin erscheinen, da die aktive Teilnahme am Straßenverkehr nach Einnahme von Beruhigungsmitteln nicht mehr möglich ist.
Elektronische Gegenstände, Uhren, Schlüssel und Chipkarten werden vom MRT in Mitleidenschaft gezogen und sind daher vor Betreten des Untersuchungsraumes unbedingt abzulegen.
So erreichen Sie uns:
Dr. med. Lüke Müller
Facharzt für Radiologie
Dr. med. Lüke Müller
Facharzt für Radiologie