Aktuelle Studien zur Orthopädischen und Kardiologischen Rehabilitation
Die kontinuierliche Weiterentwicklung der orthopädischen und kardiologischen Rehabilitation basiert auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die darauf abzielen, Therapieansätze zu optimieren und die Patientenergebnisse zu verbessern. Im Folgenden werden ausgewählte Studien vorgestellt, die bedeutende Beiträge in diesen Bereichen leisten.
Diese Studien unterstreichen die Bedeutung evidenzbasierter Ansätze in der Rehabilitation und tragen dazu bei, die Behandlungsstrategien kontinuierlich zu verbessern, um optimale Patientenergebnisse zu erzielen.
Orthopädische Rehabilitation
Studie zur Effektivität ambulanter orthopädischer Rehabilitationsmaßnahmen bei Erkrankungen der Lendenwirbelsäule
Die Studie von 2023 untersuchte die Effektivität ambulanter orthopädischer Rehabilitationsmaßnahmen.
Die Ergebnisse zeigen, dass eine dreiwöchige ambulante Reha-Maßnahme einen positiven Einfluss auf die physische Leistungsfähigkeit von Rehabilitanden mit orthopädischen Erkrankungen hat.
Pilotstudie und Forschungprojekt „PROMs in der Orthopädie“
Dieses Forschungsprojekt befasste sich mit der Erhebung von Patient Reported Outcome Measures (PROMs) in orthopädischen Rehakliniken.
Seit Mai 2023 nehmen über 120 Rehaeinrichtungen an dieser sektorenübergreifenden Erhebung teil, um die subjektiv empfundene Lebensqualität und die Behandlungserfolge aus Patientensicht zu messen.
Kardiologische Rehabilitation
Kardiologische Rehabilitation als effektive Sekundärprävention
Die kardiologische Rehabilitation hat sich als effektive Sekundärprävention erwiesen. Eine S3-Leitlinie zur kardiologischen Rehabilitation im deutschsprachigen Raum Europas zeigt, dass die Teilnahme an einer KardReha bei Patient*innen nach akutem Koronarsyndrom und nach Bypass-Operation zu einer signifikanten Reduktion der Gesamtmortalität führt. Bei Patient*innen mit systolischer Herzinsuffizienz werden die körperliche Belastbarkeit und die Lebensqualität signifikant verbessert.
Tele-Rehabilitation bei Patient*innen mit Herzinsuffizienz
Metaanalysen und ein Cochrane Review ergaben, dass Tele-Reha-Programme bezüglich Mortalität, kardiovaskulärer Ereignisrate, körperlicher Belastbarkeit und Lebensqualität der klassischen ambulanten oder stationären Rehabilitation in der Regel nicht unterlegen sind. Allerdings nahm die Inanspruchnahme der telemedizinischen Angebote über die Studiendauer deutlich ab, was auf die Notwendigkeit hinweist, die Patientenbindung in solchen Programmen zu stärken.
Erweiterte Ambulante Physiotherapie
Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitationsmaßnahmen (MBOR)
Im Bereich der Erweiterten Ambulanten Physiotherapie (EAP) zielt die aktuelle Forschung darauf ab, multimodale Therapieansätze zu entwickeln und deren Wirksamkeit zu evaluieren.
Ein Beispiel ist die Entwicklung eines MBOR-Konzepts (medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation) im Bereich der Anschlussheilbehandlung (AHB) in der orthopädischen Rehabilitation. Ziel ist es, spezifische Konzepte für Rehabilitanden mit besonderen beruflichen Problemlagen zu entwickeln und deren Effektivität zu überprüfen.