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News & Presseinformationen

Krebsberatungsstelle im Klinikum weitet Angebot aus

Es gibt Herausforderungen im Leben, die man allein nur schwer bewältigen kann. Eine Krebserkrankung gehört sicher dazu. Sie belastet die Patienten nicht nur psychisch, sondern wirft auch viele Fragen auf - zu medizinischen Aspekten der Diagnostik und Therapie, aber auch dem seelischen Umgang mit der Erkrankung sowie sozialen und wirtschaftlichen Angelegenheiten. Die Psychosoziale Krebsberatungsstelle im Klinikum Kassel unterstützt und begleitet Menschen mit einer Krebserkrankung und ihre Angehörigen. Sie erhält jetzt über zwei Jahre mit 73.000 Euro eine zusätzliche halbe Stelle für die Psychoonkologie vom Verein Projekt Schmetterling e.V. finanziert. Heute wurde im Beisein von Ursula Bouffier, Schirmherrin des Vereins, der Vertrag unterzeichnet.

Freuen sich über die feierlich besiegelte Kooperation (v.l.): Dr. Andreas Werner, Dr. Jörg Bader (Leiter Tumorzentrum Klinikum Kassel), Ursula Bouffier, Schirmherrin Projekt Schmetterling, Vereinsvorsitzender Bernhard Läpke, Karsten Honsel, Prof. Dr. Martin Wolf und Dr. Wolfgang Schrammel, (stellvertretender Leiter Unternehmenskommunikation bei der B. Braun Melsungen AG, einem Unterstützer des Vereins (Foto: Gesundheit Nordhessen)
Kassel

Die Psychosoziale Beratungsstelle im Klinikum Kassel, die in Zusammenarbeit mit der Hessischen Krebsgesellschaft eingerichtet wurde, ist offen für alle Betroffenen - unabhängig davon, wo und wie sie behandelt werden und unabhängig vom Erkrankungsstadium. Um ein breites Feld an Fragen abzudecken, ist die Beratungsstelle interdisziplinär mit drei Mitarbeiterinnen besetzt, die umfassend zu sozialen und psychologischen Fragen beraten können: Wie bekomme ich eine zweite ärztliche Meinung, wo erhalte ich psychologische Unterstützung? Mit wem kann ich über meine Ängste reden, wie sag ich es dem Partner/den Kindern/den Eltern? Welche Sozialleistungen stehen mir zu, wer kann sich während der Therapie um die Kinder oder zu pflegende Angehörige kümmern?

Das Klinikum Kassel als onkologisches Zentrum biete Patientinnen und Patienten mit einer Krebserkrankung eine hochspezialisierte Behandlung auf dem aktuellen Stand der Forschung an, sagte Karsten Honsel, Vorstandsvorsitzender der Gesundheit Nordhessen und Geschäftsführer des Klinikum Kassel. Im Verbund mit dem psychoonkologischen Angebot für die stationären Patienten werde so eine ganzheitliche Betreuung gesichert. Die Eröffnung der psychosozialen Krebsberatungsstelle vor gut einem Jahr habe eine Lücke in der Versorgung der ambulanten Patienten geschlossen, da diese Leistung nicht von den Krankenkassen übernommen wird.

Wie Prof. Dr. Martin Wolf, Onkologie-Chefarzt im Klinikum Kassel, bestätigte, waren die Patienten in der Nachsorge und ambulanten Betreuung bei psychoonkologischen und sozialrechtlichen Fragen oft auf sich allein gestellt. Den großen Bedarf an Unterstützung zeigten die 755 Beratungsgespräche, welche das Team seit der Eröffnung der Krebsberatungsstelle im September 2017 geführt habe. Dank des Vereins Schmetterling könne das psychoonkologische Angebot nun weiter ausgebaut und in die Fläche getragen werden. So ist ab Januar 2019 auch ein Angebot der Beratungsstelle in Bad Arolsen geplant.

Schirmherrin Ursula Bouffier und Dr. Andreas Werner, Mediziner, Psychoonkologe und stellvertretender Vereinsvorsitzender erläuterten die Arbeit des Vereins Projekt Schmetterling e.V. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Krebspatienten und ihren Angehörigen eine umfassende psychoonkologische Betreuung zu ermöglichen und die Öffentlichkeit über die Wichtigkeit der Psychoonkologie zur Heilung aufzuklären. Der Leitsatz des 2007 gegründeten Vereins lautet „Mit der Diagnose Krebs hin zum Leben“. Projekt Schmetterling e.V. fördert psychoonkologische Betreuungsprojekte im Rhein-Main-Gebiet, in Mainz und auch am Klinikum Kassel. Die finanziellen Mittel des Vereins schließen eine Lücke im Gesundheitssystem, denn die Kosten für die dringend benötigte psychoonkologische Betreuung von Krebspatienten und ihrer Angehörigen werden zumeist nicht von den Krankenkassen übernommen.

Ursula Bouffier warb am Ende der Veranstaltung darum, den Verein durch Spendengelder und die Initiierung von Charity-Projekten zu unterstützen.

Spendenkonto des Vereins für Projekte in Nordhessen: 
Verein Projekt Schmetterling e.V., Spendenkonto Nordhessen
Kreissparkasse Schwalm-Eder, IBAN DE59 5205 2154 0010 0177 39

Weitere Informationen zum Verein und zur Krebsberatungsstelle:
www.verein-projekt-schmetterling.de