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"Es ist nicht wie in Grey's Anatomy"

Es gibt über 480 Auszubildende in der GNH. Eine von ihnen ist Anna Wagener. Sie ist 21 Jahre alt, kommt aus Bad Arolsen und ist im 3. Ausbildungsjahr zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin. Heute gibt sie uns einen Einblick ...

Warum haben Sie sich für eine Ausbildung an der GNH entschieden?
Ich wusste schon während meiner Schulzeit, dass ich im medizinischen Bereich arbeiten möchte. Durch meine drei Geschwister hat mich besonders die Pädiatrie (= Kinderheilkunde). Ich habe mich dann nach lokalen Unternehmen umgeschaut und bin im Internet auf die Möglichkeiten am Klinikum Kassel gestoßen. 

Wie sieht eine typische Ausbildungswoche bei Ihnen aus? 

Theorie und Praxis finden in Blöcken statt. Ein Block ist ca. 4-8 Wochen lang. Wir absolvieren etwa 2.100 Stunden Theorie und 2.500 Stunden Praxis. 

Ein typischer Tag in der Schule startet um 8:15 Uhr und geht bis 15:30 Uhr. Wir haben Unterricht zu fachbezogenen Themen (Krankheitslehre, Anatomie, spezielle Pflegetechniken) aber auch berufsbildenden Unterricht wie z. B. Ethik, Rechtskunde, Arbeitssicherheit, Hygiene. In den Schulblöcken schreiben wir meist 1-3 Klausuren - entweder schriftlich, mündlich oder manchmal auch Referate. 

Ein typischer Tag in der Praxis ist bestimmt vom jeweiligen Dienst und dem Fachgebiet der Station. Wir arbeiten ab dem 3. Lehrjahr in drei Schichten, bei denen wir immer im Tandem mit einer examinierten Pflegekraft oder Praxisanleiter/in sind.

Einblicke in die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin

Mein absoluter Traumberuf ist Kinderärztin, das wollte ich schon mit 4 Jahren werden. Ich werde noch nicht direkt nach dem Examen studieren gehen, sondern erst noch weiter arbeiten, aber ich habe immernoch den festen Plan, mir meinen Traum zu erfüllen.

Können Sie die Ausbildung weiterempfehlen?
Die Ausbildung an sich gefällt mir nach wie vor gut. Die Anbindung der Theorie an die Praxis ist super und als Maximalversorger kann man viel sehen, machen und hat viele Möglichkeiten, sich zu orientieren. Die Pflege ist stark im Wandel und vieles ist noch nicht ganz zu Ende gedacht. Das liegt nicht am Arbeitgeber sondern an der Gesetzgebung. Daher würde ich die Ausbildung nur dann weiterempfehlen, wenn man wirklich davon überzeugt ist. Wenn man sie "einfach nur so aus Spaß macht", wird man schnell enttäuscht. 

Was haben Sie bisher für sich mitgenommen? 
Das nicht alles immer schön und lustig ist wie in der US-amerikanischen Fernsehserie Grey's Anatomy. Es gibt nicht nur extreme Fälle, sondern auch welche, wo man "nur" kühlt und überwacht. Ich habe für mich sehr viel persönliche Stärke mitgenommen und auch meine eigene Meinung zu Menschen und dem Gesundheitssystem zu vertreten. Außerdem ganz wichtig: Ich habe gelernt, immer und überall schlafen zu können!

Was wünschen Sie sich - und allen, die die Ausbildung mit Ihnen machen - für das kommende Jahr?
Ich wünsche mir weiterhin eine gute Integration ins Kollegium. Respekt für die Arbeit, die wir Azubis schon leisten. Meinen Mit-Azubis wünsche ich, dass wir nach unserem Examen als feste Mitarbeitende im Gesundheitswesen selbstbewusst, eigenverantwortlich und effizient arbeiten können.

Etwa 480 junge Menschen werden an der GNH ausgebildet. Ihnen allen an dieser Stelle: Schön, dass Sie da sind. Für die nächsten Prüfungen drücken wir schon an dieser Stelle ganz fest die Daumen. Wir möchten Ihre Zukunft sein!