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Dolmetscherin zwischen Pflege und IT

Lena Körner ist Pflegefachkraft im Bereich Intensiv und studierte Gesundheitsmanagement. Sie arbeitet auf der Intensivstation C61 im Klinikum Kassel und im Zentralbereich IT der Gesundheit Nordhessen. Die Doppelfunktion hilft ihr, wichtige Digitalisierungsprojekte von beiden Seiten zu begleiten.

„Da müsste man mal übersetzen“

Lena Körner arbeitet seit dem Abschluss ihrer Pflegeausbildung am Klinikum Kassel im Jahr 2016 auf der Intensivstation und versorgt internistische und kardiologische Patient*innen. 2017 begann sie ein Studium im Gesundheitsmanagement und schrieb eine Bachelorarbeit zum Thema „Digitalisierung auf Intensivstationen“.

„Dabei habe ich gemerkt: das ist ein Zukunftsthema und IT und die Pflege sprechen unterschiedliche Sprachen. Da müsste man mal übersetzen und eine Schnittstellenkommunikation herstellen.“, dachte sich die heute 30-Jährige. 

GNH schafft Doppelfunktion

Lena Körner sprach sowohl die Pflegedirektion des Klinikum Kassel als auch den Zentralbereich IT der GNH auf ihre Idee an. Beide Seiten unterstützten diese. Seit 2021 teilt sich ihre Arbeit daher in rund drei Wochen Projektmanagement IT und eine Woche Pflegedienst auf.

Beide Tätigkeiten hätten unterschiedliche Stärken, berichtet Lena Körner: „In der Pflege gibt die Arbeit den Takt vor. Da brauchen die Patient*innen z.B. um 8 Uhr ihre Medikamente. Ich mag es, wenn ich in der Pflege bin und es um 6 Uhr morgens los geht. Du kannst nicht müde werden, denn du machst immer etwas mit den Händen. In der Arbeit im Büro musst Du oft selbst entscheiden, was du zuerst machst“, sagt sie. An der Büroarbeit schätzt sie dagegen den größeren Spielraum, ihren Arbeitstag selbst zu strukturieren, und die Möglichkeit, auch von zu Hause zu arbeiten.

Fokus Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG)

Vor dem Hintergrund des Krankenhauszukunftsgesetzes ist ein aktuelles Projekt in der IT die Einführung eines Patientendatenmanagementsystem (PDMS), das von der EU gefördert wird. Es geht dabei unter anderem darum, Daten von medizinischen Geräten automatisiert in die digitalen Patientenakten zu übernehmen. Das spart dem medizinisch-pflegerischem Team Zeit, man kann die Daten besser auswerten und sich bei Bedarf von unterstützenden Programmen bei Therapieentscheidungen Empfehlungen geben lassen.

Man muss auch über den Tellerrand schauen und sehen, wie das bei den anderen Berufsgruppen ist. Ich versuche, die Menschen zusammen zu bringen und Verständnis füreinander zu schaffen.

Lena Körner, Intensivpflegekraft und Projektmanagerin in der IT

Als Projektmanagerin der IT sucht Lena Körner oft das Gespräch mit den Nutzer*innen. „Ich gehe auf die Stationen und schaue mir das an. Dass da nicht etwas geplant wird, das nachher gar nicht passt. Es ist immer gut, Theorie und Praxis zu verknüpfen“, sagt Lena Körner. 

Bei ihren Kolleg*innen hat sie es bereits geschafft, den Belangen der Pflegekräfte stärker Gehör zu verschaffen. „Wenn ich beschreibe, wie es läuft, dann glaubt es mir jede*r. Mit den Anwender*innen viel Kontakt zu haben, ist wertvoll. In der IT sage ich immer: "Wir müssen präsent sein. So baut man gegenseitiges Vertrauen auf und sorgt für mehr Transparenz.“

Die Verknüpfung zwischen Pflege und IT mag nicht gewöhnlich sein, aber genau diese Schnittstellen-Berufe machen Abläufe besser. Vor allen Dingen möchten wir Frau Körner alles Gute für die weitere Zeit wünschen. 

Heute geht unser Gruß an alle Kolleg*innen aus der IT/Pflege bzw. diese mit ähnlichen Schnittstellenfunktionen. Sie sind wichtige Botschafter*innen für beide Fachbereiche. Danke für Ihr Engagement!