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Herzkreislauflabor

Hier finden die nicht invasiven kardiologischen Untersuchungen statt.

EKG, Belastungs-EKG, Langzeit-EKG, 24-Std.-Blutdruckmessung

Das Ruhe-EKG, das Belastungs-EKG, die 24-Std.-Langzeit-EKG-Untersuchung sowie die 24-Std.-Blutdruckmessung gehören unverändert zur Basisdiagnostik der nicht invasiven Kardiologie und geben bereits bei vielen kardiovaskulären Krankheitsbildern Aufschluß über eine zugrundeliegende kardiale Erkrankung, durchgemachte Herzinfarkte oder Herzrhythmusstörungen. Zudem bieten diese nicht invasiven Untersuchungen die Möglichkeit, Behandlungen in ihrem Erfolg zu kontrollieren, wie z. B. mittels der Langzeit-EKG-Untersuchung bei Herzrhythmusstörungen sowie mittels der 24-Std.-Blutdruckmessung bei der Einstellung des Bluthochdruckes. 

Lungenfunktionsdiagnostik und Spiroergometrie

In der Lungenfunktionsdiagnostik wird die Lungenfunktion mit einem Bodyplethysmographen geprüft, worüber die Diagnostik- und Therapiesteuerung obstruktiver und restriktiver Ventilationsstörungen erfolgt. Hier werden Atem-Minuten-Volumina und Atemwegswiderstände gemessen, eine Lungenüberblähung kann quantifiziert und eine Diffusionskapazität bestimmt werden. Durch Zusatztests, wie dem Bronchospasmolysetest, können Therapieeffekte gemessen werden.

In der Spiroergometrie kann der Grad der Herzschwäche anhand der Konzentration von Kohlendioxyd in der Ausatemluft geprüft werden. Wissenschaftlich anerkannt erlaubt diese Methode eine Aussage sowohl zur Objektivierung der kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit als auch zur Prognose der Erkrankung. Die entsprechende Prognoseeinschätzung führt dann zur weiteren Therapieeinschätzung und –steuerung, insbesondere im Bereich der Herzinsuffizienz. 

Echokardiographie incl. 3D-Echokardiographie

Die Echokardiographie zählt zu den wichtigsten nicht invasiven bildgebenden Verfahren in der kardiologischen Diagnostik. In unserem Echokardiographielabor werden jährlich ca. 9.000 Ultraschalluntersuchungen durchgeführt. Die Echokardiographie stellt die Basisdiagnostik zur Beurteilung der Größe des Herzens bzw. der Herzkammern, deren Pumpfunktion, regionaler Wandbewegungsstörungen also auch der Morphologie und die Funktion der Herzklappen dar. Die Befundung und Dokumentation der Echokardiographie erfolgt digital mit integrierter Bildverarbeitung. Die Echokardiographie teilt sich in die transthorakale Echokardiographie und die transoesophageale Echokardiographie auf.

Transthorakale Echokardiographie (TTE) 

Bei der transthorakalen Echokardiographie erfolgt die Ultraschalluntersuchung durch Auflegen des Ultraschallkopfes von außen auf den Brustkorb in verschiedenen Positionen und Winkeln. Hierüber können in einfacher Weise ohne Belastung für den Patienten die wesentlichen Herzfunktionen untersucht werden. Hierzu gehören, wie oben beschrieben, die Größe des Herzens bzw. der Herzkammern, deren Funktion global wie regional, die Morphologie und Funktion der Herzklappen als auch die Darstellung von Erkrankungen des Herzbeutels. Hiervon werden jährlich in der Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen / Internistische Intensivmedizin ca. 8.000 Untersuchungen durchgeführt.

M-Mode- und 2D-Echokardiographie

Die Grundlage der anatomischen und morphologischen sowie funktionellen Beurteilung des Herzens ist die zweidimensionale (2D)-Echokardiographie. Aus verschiedenen Positionen und verschiedenen Winkeln des Schallkopfes können hoch auflösende Bilder der kardialen Strukturen und Bewegungen gewonnen werden. Die 2D-Echokardiographie stellt die Grundlage in der Diagnostik von Patienten mit koronaren Herzerkrankungen, Herzmuskelerkrankungen sowie Herzklappenerkrankungen dar. Ebenfalls können Erkrankungen des Herzbeutels (Perikard) hier diagnostiziert werden.

Dopplerechokardiographie 

Intrakardiale Flußgeschwindigkeiten und Richtung des Blutflusses im Herzen und in den großen Gefäßen können akustisch und optisch mittels der Dopplerechokardiographie dargestellt werden. Die Dopplerechokardiographie stellt die Grundlage der Beurteilung von Herzklappenfehlern dar und unterteilt sich in 3 Systeme der Dopplerechokardiographie: PW-Doppler, CW-Doppler und Farbdoppler. Hierüber kann nicht nur ein Herzfehler diagnostiziert, sondern auch in seinem Schweregrad und seiner hämodynamischen Relevanz abgeschätzt werden. 

Transoesophageale Echokardiographie (TEE)

Die transoesophageale Echokardiographie, kurz TEE-Untersuchung genannt, erfolgt mittels einer besonderen Ultraschallsonde, die in die Speiseröhre und zum Teil bis in den Magen vorgeschoben wird. Hierbei kann das Herz "von hinten" untersucht werden. Insbesondere morphologische Veränderungen an den Herzklappen oder auch der Nachweis von Blutgerinnsel im Herzen können mit dieser Methode deutlich besser als mit der transthorakalen Echokardiographie dargestellt werden. Daher ist diese Untersuchung, insbesondere bei Herzklappenerkrankungen, Herzklappenentzündungen (Endokarditis) und der Fragestellung von Ursachen von Schlaganfällen von entscheidender diagnostischer Wichtigkeit. Zudem können hier Defekte der Herzscheidewand nachgewiesen werden. Die transoesophageale Echokardiographie dient zudem als bildgebendes Verfahren bei der Katheter gestützten Behandlung der Mitralklappeninsuffizienz (MitaClipping) sowie bei dem Katheter gestützten Einsatz von Okkludersystemen wie dem Vorhofohrokkluder (LAA-Okkluder) oder dem Verschluss eines Vorhofseptumdefekts (ASD-Okkluder) bzw. eines persistirend offenen Foramen ovale (PFO-Okkluder). Die transoesophageale Echokardiographie verfügt wie die transthorakale Echokardiographie über den M-Mode, die 2D-Echokardiographie sowie die dopplerechokardiographischen Untersuchungsmodalitäten. In unserer Klinik werden jährlich ca. 800 transoesophageale Echokardiographien durchgeführt.

Streßechokardiographie und Kontrastechokardiographie

Die Streßechokardiographie dient als Untersuchung zur Überprüfung von Herzfunktionen unter Belastung. Das Herz wird durch die Gabe von Medikamenten pharmakologisch in eine Belastungssituation versetzt. Hierdurch kann dann mittels der konventionellen Echokardiographie untersucht werden, wie sich die Herzfunktion in Belastungssituationen verändert. Daraus lassen sich Rückschlüssen ziehen, inwieweit in bestimmten Herzregionen eine Minderdurchblutung als Hinweis für eine relevante koronare Herzerkrankung besteht. Es können aber auch Rückschlüsse auf das Ausmaß einer Herzklappenerkrankung in Abhängigkeit von der Zunahme des Druckgradienten über der Herzklappe (Herzklappenstenose) bzw. des Rückflußvolumens über eine undichte Herzklappe (Herzklappeninsuffizienz) gezogen werden. 

Die Kontrastechokardiographie dient der Sichtbarmachung von intrakardialen oder intravaskulären Strukturen. Durch die Zugabe von glasgefüllten Mikrobläschen können diese Strukturen in der Echokardiographie sichtbar gemacht werden. Dieses dient insbesondere der Untersuchung von Herzscheidewanddefekten, aber auch dem Nachweis von Blutgerinnseln oder Tumoren im Herzen. 

3D-(3-dimensionale) Echokardiographie

Seit dem 01.08.2011 steht der Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen / Internistische Intensivmedizin sowohl transthorakal als auch transoesophageal die Möglichkeit der "online"-3D-Echokardiographie zur Verfügung. Hierdurch kann das Herz in seiner dreidimensionalen Struktur direkt dargestellt werden. Diese Untersuchungsmodalität ist insbesondere bei der Untersuchung von Herzklappenerkrankungen relevant. Die Morphologie der erkrankten Klappe kann dreidimensional so dargestellt werden, wie sie sich nachfolgend für den Einsatz von Herzklappen mittels Kathetertechnik oder bei der operativen Klappenrekonstruktion dem Herzchirurgen darstellt. Hierdurch ist die Planung von Herzklappeneingriffen und Herzklappenrekonstruktionen interventionell oder operativ wesentlich verbessert worden. Gleichzeitig gibt die dreidimensionale Echokardiographie die Möglichkeit, Strukturen am Herzen, wie z. B. die Herzvorhofohren, auszumessen, um in Vorbereitung eines Verschlusses der Herzvorhofohren mittels Kathetertechnik die richtige Größe und das richtige Verschlußsystem auszuwählen. 

Kardio-CT- und Kardio-MRT

Die Kardio-CT-und Kardio-MRT-Untersuchungen erfolgen in Zusammenarbeit mit dem klinischen Institut für Radiologie des Klinikum Kassel. Während die Kardio-CT-Untersuchung vornehmlich zur Darstellung der Herzkranzgefäße und insbesondere von Bypassgefäßen als nicht invasives Diagnostikum erfolgt, wird die Kardio-MRT-Untersuchung auf 1,5-Tesla- und 3-Tesla-Geräten im wesentlichen zu morphologischen und funktionellen Untersuchungen des Herzens eingesetzt. Neben der morphologischen Beschreibung der Größe und der Funktion der verschiedenen Herzkammern kann eine Beurteilung des Myokards, Entzündungsprozesse bei Myokarditis (Herzmuskelentzndung), aber auch das Ausmaß der Durchblutungsstörung bei einer koronaren Herzerkrankung mittels Streß-MRT-Untersuchung beurteilt werden. Desweiteren dient die Kardio-MR-Untersuchung in unserem Hause der Quantifizierung des Ausmaßes von Vernarbungen vor geplanten komplexen Katheterinterventionen. Die Beurteilung der MR-Untersuchung erfolgt in Kooperation mit einem Kollegen des klinischen Institutes für Radiologie und einem Oberarzt der Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen / Internistische Intensivmedizin.

Herzschrittmacher- und ICD-Ambulanz

Mit über 800 ambulanten Abfragen und Einstellungen von Herzschrittmachern und implantierbaren Defibrillatoren (ICD) sowie kardialen Resynchronisationsgeräten (CRT) gehört die Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen / Internistische Intensivmedizin zu den größten Herzschrittmacher- und ICD-Zentren in Nordhessen. Hier findet auch die Abfrage der Systeme von stationären Patienten statt.

Die Sprechzeiten der Ambulanz sind am Montagvormittag.
Telefonische Terminvereinbarung: 0561/980-5175

So erreichen Sie uns:

Prof. Dr. med. Rainer Gradaus

Chefarzt

Prof. Dr. med. Rainer Gradaus

Chefarzt