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"Ich arbeite täglich an einer Straße."

Thomas Lorenz hat eine Ausbildung als Medizinischer Technologe für Laboratoriums-Analytik (MTLA) und arbeitet im Fachbereich Klinische Chemie im Institut für Labormedizin. Heute erklärt er uns, warum er eigentlich kein Blut sehen kann und gerne „an der Straße“ arbeitet.

Kein Aprilscherz - am 01. April 2019 begann Thomas Lorenz seine Arbeit an der GNH. Im zweiten Anlauf hatte die Bewerbung geklappt und aus voller Überzeugung gab er sofort telefonisch seine Zusage für die MTA-Stelle im Institut. Heute ist er stellvertretende Bereichsleitung des Fachbereichs Klinische Chemie.

2,6 Millionen Untersuchungsergebnisse werden jährlich in der Abteilung Labormedizin des Instituts erstellt

Alle Monovetten, so ist der medizinische Fachbegriff für die Blutentnahmeröhrchen - sind mit einem Barcode beklebt. Jeder Barcode ist eindeutig und der/dem jeweiligen Patient*in zugeordnet. Verwechslungen bei der Analyse sind somit ausgeschlossen.

Die Abarbeitung in den einzelnen Fachbereichen läuft völlig unterschiedlich. In der Hämatologie gibt es viele manuelle Arbeitsschritte und eine Abarbeitung in Stufen - je nach Fragestellung und Ergebnis. Im Fachbereich der klinischen Chemie bestehen andere Herausforderungen.
 

Teilautomatisierte Straße für die Proben

Rund 1.000 der insgesamt 2.500 Blutproben werden täglich in der Klinischen Chemie bearbeitet. Hier werden viele unterschiedliche Parameter aus einer Probe - darunter auch viele Notfallparameter - abgearbeitet.

"Ohne eine Automatisierung sind die vielfältigen Anforderungen in diesem Teilbereich nicht mehr zu schaffen.", sagt Thomas Lorenz. Also wurde in diesem Jahr modernisiert. Nun werden die Proben automatisch je nach Untersuchung zu den richtigen Analysesystemen geschickt.

„Eine echte Erleichterung und Verringerung der Laufwege. Bisher kamen im Nachtdienst leicht 10 km Laufwege zusammen. Auch können wir so Nachforderungen viel schneller bearbeiten.“, erklärt er.
 

Für mich ist ein Röhrchen nicht einfach nur ein Röhrchen. Dahinter steckt ein Mensch mit einer Geschichte. Ich mache den Job, weil ich auch auf diesem Wege Menschen helfen kann.

Rund um die Uhr im Einsatz

In einem Krankenhaus gibt es keinen Feierabend. Das gilt auch für Thomas Lorenz und seine Kolleg*innen, denn das Labor ist auch nachts und am Wochenende besetzt. Rund 1.000 Patient*innen werden pro Tag im Labor "behandelt."

Ein kleines Geständnis 

"Ich habe nach dem Abitur meine Ausbildung an der Uniklinik Köln gemacht. Das echte Blutabnehmen war überhaupt nicht mein Ding - egal, ob bei anderen oder mir selbst.", gesteht Thomas Lorenz am Ende. Er wünscht sich, dass sein Team im neuen Jahr gesund bleibt und die Arbeit im Krankenhaus generell mehr gewürdigt wird. "Wir geben hier wirklich alles!", sagt er.   

Auch ohne direkten Patientenkontakt kann man helfen - wie Thomas Lorenz und seine rund 55 Kolleg*innen, die im Institut für Labormedizin arbeiten, zeigen. Vielen Dank für Ihre Arbeit und den wichtigen Beitrag!