Epilepsie
Die Ursachen für Epilepsie sind vielfältig und bedürfen einer medizinischen Abklärung. Dabei können alle Altersgruppen betroffen sein. Insbesondere im Alter treten epileptische Anfälle gehäuft auf, vor allem im Rahmen von Schlaganfällen, Demenzen und anderen Hirnerkrankungen. Aber auch junge Menschen bekommen die Diagnose Epilepsie. Auch hier sind die Ursachen vielfältig und bedürfen einer ausführlichen Diagnostik und häufig einer engmaschigen Betreuung.
Für Patient*innen und Angehörige bedeutet es oft deutliche Einschränkungen im Alltag, z.B. Fragen zur Berufsausübung, Schwangerschaft oder die Teilnahme am Straßenverkehr. Darüber hinaus werden vermeintliche epileptische Anfälle sehr oft selbst von medizinischem Personal mit einer Reihe von anderen Erkrankungen verwechselt.
Aus diesen Gründen sind spezialisierte Diagnostik und Therapien notwendig, und eine Betreuung durch Expert*innen, die sich im Gebiet der Epilepsie auskennen. An unserer Klinik behandeln wir Patient*innen umfassend durch ein multiprofessionelles Team, das langjährige Erfahrungen im Bereich Epilepsie aufweist.
Eine enge Kooperation zwischen unterschiedlichen Berufsgruppen wie Ärzt*innen, Pflegenden, Therapeut*innen und Sozialarbeiter*innen ist notwendig, um ein gutes Behandlungsergebnis für unsere Patient*innen zu erzielen. Darüber hinaus besteht eine enge Kooperation zu den Nachbardisziplinen Neuroradiologie, Neuropädiatrie, Neurochirurgie, Neuropathologie, Psychiatrie und Psychosomatik.
Unsere Leistungen & Schwerpunkte
- EEG mit Provokationsmethoden Fotostimulation, Hyperventilation
- Schlafentzugs-EEG
- Video-EEG und Langzeitmonitoring (4 stationäre Betten)
- Spezialisierte neurologisch-neurochirurgische Intensivstation mit der Möglichkeit einer 24h-Video-EEG-Ableitung und multimodalem Neuromonitoring
- Notfall-EEG in der Zentralen Notaufnahme
- Neuropsychologische Diagnostik
- Labordiagnostik inklusive molekulargenetische Beratung und Testung
- Sozialdienst
- Neuroradiologische Expertise inklusive 3 Tesla Magnetresonanztomografie (MRT)
- Kooperation mit den Epilepsiezentren Marburg und Frankfurt/Main
Notfälle
Patient*innen mit dem Verdacht auf einen epileptischen Anfall werden zunächst in unserer Zentralen Notaufnahme behandelt. Hier erfolgt die Stabilisierung der Patient*innen und die ersten diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen. Für schwere Fälle, beispielsweise einem Status epilepticus steht unsere hochspezialisierte eigene neurologische-neurochirurgische Intensivstation zur Verfügung. Darüber hinaus verfügt unsere Klinik über eine Überwachungsstation. Die Zentrale Notaufnahme ist nur für Notfälle zuständig, nicht für ambulante Patient*innen und nicht zur Abklärung oder Beratung. Hierfür können Patient*innen über unsere Ambulanz und elektiv stationär abgeklärt werden.
Elektive Abklärung
Eine elektive stationäre Aufnahme ist sinnvoll für Patient*innen mit unklarer Symptomatik zur Klärung der korrekten Diagnosen und andererseits insbesondere für Patient*innen mit schwer einstellbarer Epilepsie. Im Rahmen eines stationären Aufenthaltes kann eine medikamentöse Einstellung bzw. Umstellung unter kontrollierten Bedingungen erfolgen. In unsere Normalstation ist eine spezielle Überwachungseinheit integriert. Diese ermöglicht über mehrere Tage hinweg sowohl die Hirnströme (EEG) kontinuierlich aufzuzeichnen, als auch gleichzeitig den Patient*innen mittels Videomonitoring zu überwachen, um einen möglichen Anfall rechtzeitig zu erkennen und zu interpretieren.
Einweisungen müssen durch niedergelassene Ärzt*innen erfolgen. Wir bitten um eine Voranmeldung und Terminvereinbarung über unserer Patientenaufnahme-Management unter der Telefonnummer 0561 980-3434. Wichtig sind, alle relevanten Vorbefunde und radiologische Aufnahmen als CD einzureichen bzw. zum Aufnahmetag mit zu führen. |
Eine ambulante Behandlung von Patient*innen mit epileptischen Anfällen ist über unsere Ambulanz möglich.
Bitte mitbringen:
- alle relevanten Vorbefunde inklusive CDs der bisherigen Bildgebung,
- einen Anfallskalender,
- eine Person, die die Anfälle beobachtet hat und/oder Filmaufnahmen.
Neurologisches MVZ
Ambulante Behandlungen für alle Kassenpatient*innen
Terminvereinbarung:
Telefon: 0561 980-87080880
E-Mail: ambulanzneurologie(at)gnh.net
Ermächtigungsambulanz Priv. Doz. Dr. med. C. Roth
nur mit Überweisung durch niedergelassene Neurolog*innen für spezielle schwierige Fragestellungen
Privatsprechstunde Priv.-Doz. Dr. med. C. Roth
nur für Privatpatient*innen möglich
Medizinisches Zentrum für Erwachsene mit Behinderung und epileptischen Anfällen
Ambulante Behandlung im MZEB am Klinikum Kassel für Patient*innen, die:
- das 18. Lebensjahr vollendet haben,
- eine komplexe Behinderung oder eine schwere Mehrfachbehinderung ab einem Grad der Behinderung ab 70 aufweisen und
- eine gültige Überweisung von Haus- oder Fachärzt*innen haben.
Mehr Service für Sie
So erreichen Sie uns:
Dr. Mareike Hagge MHBA
Oberärztin
Dr. Mareike Hagge MHBA
Oberärztin
Fachärztin für Neurologie, DGfE Zertifikat Epileptologie, DGKN Zertifikat EEG, DGNB Medizinische Begutachtung, Zertifizierte Prüfärztin für klinische Studien
Leitung unseres Spezialbereichs Epilepsie
Frau Dr. Hagge ist erfahrene Fachärztin für Neurologie mit dem Zertifikat Epileptologie der deutschen Gesellschaft für Epileptologie (DGfE) und dem EEG Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung (DGKN).
Während ihrer Facharztausbildung war sie viele Jahre an den renommierten Epilepsiezentren in Marburg und Erlangen tätig. Dort war sie auch in der Forschung und war an zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen beteiligt. Zudem war sie Prüfärztin bei verschiedenen Medikamentenstudien.