"Für mich war die KSM oberste Priorität, sodass ich auch nicht mehr weiter für den Medizinertest lernte, als ich die Zusage erhielt."
Wie kam es zu dem Studium an der Kassel School of Medicine (KSM)?
Ich bin tatsächlich durch Zufall auf die KSM gestoßen, als ich mich bei der PlanZ-Studienberatung für einen Simulationstest anmelden wollte. Die Studienberatung hat damals für den Tag der Offenen Tür der KSM am Klinikum Kassel geworben und so bin ich spontan zwei Tage später nach Kassel gefahren, um mir das Ganze anzuschauen. Die Vorstellung des Programms, die Berichte von Student*innen und vor allem der Vortrag von Prof. Dr. Clare Polack (BM(EU) Programme Director) haben mich sofort überzeugt. Für mich war die KSM direkt die oberste Priorität geworden, sodass ich ein Angebot aus Ungarn ablehnte und auch nicht mehr weiter für den Medizinertest lernte, als ich die Zusage aus Southampton und der KSM erhielt.
Welche Stationen haben Sie bisher durchlaufen?
Die ersten zwei Studienjahre verbrachte ich an der Universität in Southampton. Die Studierenden, welche nach dem 4. Semester nach Kassel ziehen, machen jedes Jahr ungefähr 20-30 von insgesamt 200 Medizinstudierenden aus.
Die Zeit in Southampton war für uns alle sehr aufregend und gab uns einen tollen Einblick in das englische Studierendenleben. Ich denke, viele von uns, wären gern länger geblieben.
Wie ging es im Anschluss weiter?
Wir sind im September 2021 für das dritte Studienjahr nach Kassel gezogen, um hier das 5. Semester mit einem Forschungsprojekt zu starten. Mein Forschungsprojekt habe ich in der Neurochirurgie bei Dr. Stefanie Kästner absolviert. Für uns Studierende war dieser Teil vor allem eine großartige Möglichkeit, von Fachärzt*innen, Oberärzt*innen und Spezialist*innen lernen zu dürfen.
Im 6. Semester startete dann der klinische Einsatz in den Bereichen der Inneren Medizin, Allgemeinmedizin und Chirurgie in Kreiskliniken wie zum Beispiel Bad Arolsen, Hofgeismar und im Elisabeth-Krankenhaus Kassel. Zum Ende des 3. Studienjahres hieß es dann wieder die Reise nach Southampton anzutreten, um dort die Klausuren zu bestehen.
Wann und wie ging das Studium am Klinikum Kassel weiter?
Im 4. Studienjahr startete unser Einsatz im Klinikum Kassel in den Bereichen: Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Pädiatrie, Notfallmedizin, Ophthalmologie, Dermatologie, Neurologie, HNO und ein 8-wöchiger Einsatz in der Psychiatrie im Ludwig-Noll Krankenhaus. Die Klausuren am Ende des 4. Lehrjahres haben wir in Kassel absolviert.
Im 5. Studienjahr durchlaufen wir dann nochmal die großen Fächer wie Innere Medizin und Chirurgie im Klinikum Kassel und/oder im Elisabeth-Krankenhaus, um bestmöglich auf unsere Abschlussprüfungen/Finals im Januar vorbereitet zu werden. Zusätzlich hospitieren wir 4 Wochen in einer Hausarztpraxis und absolvieren 3 Wochen in einem Bereich unserer Wahl.
Eindrücke vom KSM-Studium
Wie sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Nach dem Modul Notfallmedizin im 8. Semester, stand für mich sofort fest, dass ich mein Wahlmodul in der Notaufnahme machen möchte. Als Student*in kann man dort nicht nur sehr sehr viele verschiedene Krankheitsbilder und Notfallsituationen beobachten, sondern wird direkt angeregt, dort zu unterstützen, wo und wie man kann.
Das Team dort hat uns täglich viel beigebracht und uns nicht nur auf professioneller und lehrreicher Ebene absolut überzeugt, sondern uns auch auf menschlicher Ebene sehr gut aufgefangen. Nun heißt es also Endspurt: die Tage im klinischen Einsatz sind gezählt, bevor es nach Weihnachten nach Southampton für unsere Abschlussprüfungen geht.
Wir drücken die Daumen - wo geht es danach beruflich weiter?
Ich möchte gerne den Facharzt für Notfallmedizin in Australien machen. Vorher muss man jedoch ein zweites Fundation Year absolvieren, um in England oder Australien mit der Facharztausbildung zu beginnen. Daher kann ich mir sehr gut vorstellen, nochmal für eine bestimmte Zeit nach England zu ziehen um dort auch das englische Gesundheitssystem besser kennenzulernen und mir ein Bild von dem System zu machen, welches wir 5 Jahre lang studiert haben.
Was wünschen Sie sich für das kommende Jahr?
Ich wünsche meinen Mit-Studierenden einen tollen, letzten klinischen Einsatz bevor es in die finale Phase unseres Studiums geht. Ich hoffe, dass wir alle einen kühlen Kopf bewahren, uns weiterhin gegenseitig unterstützen und eine schöne Weihnachtszeit mit unseren Liebsten verbringen können.