Leistungsspektrum
In der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Immunologie werden ausschließlich Erkrankungen des Blutes und Tumorerkrankungen behandelt. Die Klinik ist ausgewiesener hämatologisch-onkologischer Schwerpunkt im Krankenhausbedarfsplan und koordinierendes Zentrum im hessischen Onkologiekonzept. Wir sind über die deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert und halten dementsprechende alle Struktur- und Qualitätsanforderungen vor.
Die Klinik verfügt über 13 ärztliche Mitarbeitende, davon sind 7 ausgebildete Fachärzt*innen für Hämatologie und Onkologie und mehr als 40 Pflegekräfte, davon viele mit der Zusatzqualifikation onkologische Fachpflegekraft.
Wir verfügen insgesamt über 52 stationäre Betten, davon stehen 8 Betten für palliativmedizinische Behandlung und 12 speziell ausgestattete Zimmer für Leukämiebehandlung und Stammzelltransplantationen zur Verfügung. 24 tagesklinische Behandlungsplätze runden das Angebot ab.
Jede Krebsart erfordert ihre eigene Diagnostik und Therapie. Daraus resultierend müssen für alle Patient*innen individuell die geeigneten Maßnahmen zur Diagnostik geplant, sowie danach ein individueller Therapieplan erstellt werden. Ihr*e behandelnde*r Ärztin*Arzt wird die Maßnahmen und Ihren Therapieplan ausführlich mit Ihnen besprechen. Einen Überblick über verschiedene Erkrankungen, die im Klinikum angebotene Diagnostik und die verschiedenen Therapiemöglichkeiten möchten wir Ihnen gerne auf dieser Seite erläutern.
Erkrankungen
Folgende Erkrankungen behandeln wir u.a. in der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Immunologie im Klinikum Kassel:
Blutkrebs
- Akute Leukämien (AML, ALL)
- Chronische Leukämien (CML, CLL)
- Lymphome
- Plasmoytome (Multiples Myelom)
- Sonstige Bluterkrankungen (z.B. Myelodysplastische Syndrom MDS, Polyzythämia vera)
Solide Tumore
- Hirntumore
- Kopf-Hals-Tumore
- Lungentumore
- Ösophagus-/Magentumore
- Darmtumore
- Sarkome
- Nieren- und Harnblasenkarzinome
- Mammakarzinome
- Ovarialkarzinome
- Prostata- und Hodenkarzinome
- Neuroendokrine Tumore
Diagnostik
Wir bieten folgende Untersuchungsmethoden in der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Immunologie im Klinikum Kassel an:
- Blutuntersuchungen
- Beurteilung von Blutausstrichen
- Knochenmarkpunktion
- Lumbalpunktionen
- Beurteilung des Knochenmarks
- Molekulargenetische/ Molekularbiologische Untersuchungen des Blutes und des Tumorgewebes
- Histologische und Zytogenetische Untersuchungen des Knochenmarks und des Tumorgewebes
- Bildgebende Diagnostik (z.B. CT, MRT, Röntgen, Sonographie, PET-CT...)
- Interventionen
- CT oder sonographisch gesteuerte Punktionen
- Anlage von Drainagen
Therapieformen
In der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Immunologie kommen bei den unterschiedlichen Tumorerkrankungen verschiedenste Therapieformen zum Einsatz. Dazu gehören die Operation, die Strahlentherapie, die Chemotherapie, die Immuntherapie oder eine zielgerichtete Therapie. In unseren interdisziplinären Tumorkonferenzen wird für alle Patient*innen ein individuelles Therapieangebot ausgearbeitet. Nachfolgend möchten wir Sie über unsere verschiedenen Therapieangebote informieren. Sie sollen Ihnen einen kurzen Überblick verschaffen, ersetzen jedoch auf keinen Fall das ausführliche Gespräch mit Ihrer*Ihrem behandelnden Ärztin*Arzt.
Operation
In unserer interdiszilpinären Tumorkonferenz wird die Operation zusammen mit unseren Chirurg*innen geplant. Es geht darum, den Tumor mit dem geringsten Risiko möglichst komplett zu entfernen. Die Möglichkeit und die Art einer Operation wird mit Ihnen genau besprochen. Allerdings nicht jeder Tumor kann operiert werden.
Neoadjuvante Therapie
Eine Chemotherapie oder Strahlentherapie vor einer Operation des Tumors kann Sinn machen, wenn es sich um einen lokal fortgeschrittenen Tumor handelt (z.B. Enddarmkrebs, Magenkrebs oder Lungenkrebs). Damit soll der Tumor verkleinert werden, damit er besser operiert werden kann und eine vollständige Entfernung wahrscheinlicher wird.
Adjuvante Therapie
Eine Chemotherapie oder Strahlentherapie nach einer Operation des Tumors wird durchgeführt, um verbliebene Krebszellen im Körper zu zerstören und die Heilungschancen zu erhöhen.
Chemotherapie
Die eingesetzten Medikamente (sogenannte Zytostatika) haben unterschiedliche Wirkmechanismen und Nebenwirkungen. Sie sollen die Tumorzellen zerstören und abtöten. Welche Zytostatika bei Ihrem Tumor helfen können, welche Nebenwirkungen Sie zu erwarten haben und wie der genaue Therapieablauf aussieht, wird Ihr*e behandelnde*r Onkologin*Onkologe Ihnen in einem ausführlichen Gespräch erklären.
Strahlentherapie
Strahlentherapie (auch Radiotherapie) ist die medizinische Anwendung von ionisierender Strahlung, um Tumorzellen zu zerstören, das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern oder Schmerzen zu lindern. Dabei wird der Tumor entweder von außen punktgenau bestrahlt oder die strahlenden Substanzen werden in den Körper nah an den Tumor eingebracht (Brachytherapie). Welche Bestrahlungsart bei Ihnen in Frage kommt, den genauen Ablauf und welche Nebenwirkungen zu erwarten sind, wird Ihnen in einem ausführlichen Gespräch mit unseren Fachärzt*innen für Strahlentherapie genau erklärt.
Zielgerichtete Therapien - Antikörpertherapie
Antikörper sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Immunabwehr. Viele Tumore weisen an ihrer Zelloberfläche wachstumsfördernde Strukturen auf. Diese Strukturen können heute nachgewiesen werden und gezielt mit spezifischen Antikörpern ausgeschaltet werden. Damit werden den Tumoren die Wachstumsmöglichkeiten genommen. Sie sind ein fester Bestandteil in der Krebsmedizin. Wenn Sie wissen möchten, ob ein Antikörper bei Ihnen eingesetzt werden kann, fragen Sie Ihre*n behandelnde*n Ärztin*Arzt.
Molekular zielgerichtete Therapie
Eine andere Art, Tumorzellen zu zerstören, ist die Behandlung mit molekularen Wirkstoffen. Es handelt sich um kleinste Moleküle, die direkt in die Tumorzelle eindringen können und im Zellinneren wirken. Sie blockieren Signalwege der Zelle und führen so zum Absterben der Zelle.
Zielgerichtete Thearpien - Immuntherapie
Unter Immuntherapie versteht man alle Methoden, die das körpereigene Immunsystem nutzen, um Krebs zu bekämpfen. Normalerweise kann unser Immunsystem Tumorzellen erkennen und zerstören. Viele Tumorzellen haben aber Mechanismen entwickelt, um sich zu "tarnen". Immunmedikamente können diese Tarnmechanismen umgehen, in dem sie z.B. das eigene Immunsystem aktivieren oder bestimmte Signalwege aktivieren oder blockieren. Bestehende Abwehrmechanismen des Körpers sollen verstärkt werden und gezielt auf Krebszellen gerichtet werden. In den letzten Jahren gab es erfolgversprechende Entwicklungen von neuen Immunmedikamenten. Diese sind bisher allerdings nur für manche Tumorarten und Erkrankungen zugelassen. Leider gibt es auch immer wieder unseriöse Angebote sogenannter "Immuntherapien". Bitte sprechen Sie unbedingt mit Ihrer*Ihrem behandelnden Onkolgin*Onkologen, ob und welche Immuntherapie für Sie in Frage kommt.
Hormontherapie
In unserem Körper steuern viele verschiedene Hormone wichtige Vorgänge, z.B. den Blutzuckerspiegel oder das Wachstum. Es gibt einige Tumorarten, deren Wachstum ebenfalls durch Hormone begünstigt wird. Dort setzt die (Anti-) Hormontherapie an: Körpereigene Hormone werden ausgeschaltet, um die Ausbreitung eines Tumors zu hemmen oder Tumorfolgen zu lindern. Es gibt Tumorarten, bei denen der Tumor selber Hormone produziert und erhebliche Nebenwirkungen auftreten. Auch dann kann eine antihormonelle Therapie notwendig sein.
Blutstammzellentransplantation
Blutstammzellen befinden sich bei jedem von uns im Knochenmark und ersetzen kontinuierlich Blutzellen. Werden durch eine hochdosierte Chemotherapie oder eine Strahlentherapie die Blutstammzellen zerstört, brauchen Betroffene neue Blutstammzellen. Vorwiegend Patient*innen mit einer Blutkrebserkrankung (z.B. akute Leukämie) benötigen eine Blutstammzellentransplantation. Dabei unterscheidet man zwischen der autologen (Patient*innen bekommen eigene vorher gespendeten Blutstammzellen zurück) und der allogenen (Stammzellenübertragung von einem Menschen auf den anderen). Welche Art der Transplantation in Frage kommt, hängt u.A. von der Art der Erkrankung und dem allgemeinen Gesundheitszustand ab.
Palliativmedizin
Palliativmedizin leitet sich von lat. palliare "mit einem Mantel umhüllen" ab und ist die aktive, ganzheitliche Behandlung von Patient*innen mit einer voranschreitenden, fortgeschrittenen Erkrankung und einer begrenzten Lebenserwartung mit dem Ziel, Schmerzen und Krankheitssymptome zu lindern und dafür zu sorgen, dass Patient*innen die verbleibende Lebenszeit optimal nutzen können.
So erreichen Sie uns:
Prof. Dr. med. Martin Wolf
Chefarzt
Prof. Dr. med. Martin Wolf
Chefarzt
Barbara Ritter
Leitende Oberärztin
Barbara Ritter
Leitende Oberärztin